Es ist 7:00 Uhr morgens und obwohl noch 5 Minuten bis zum verabredeten Treffpunkt Zeit ist, steht unser Shuttlebus schon vor dem Campingplatz. Unser Fahrer Kevin war hoch erfreut und machte nun eine Tour entlang der Campingplätze und Hotels um die Leute für die Fraser Island Tour einzusammeln. Sein erster Satz war die Erklärung warum er so weit rausfahren musste, er war morgens wohl zu spät, und so hat er die unbeliebte Tour bekommen.
Weil unser Campingplatz am weitesten draußen lag, waren wir auch die ersten die eingesammelt wurden und hatten so die Freude, sämtliche Hotels und Campingplätze der Stadt abzuklappern.
Alles in allem dauerte die Fahrt eine gute Stunde bis wir endlich an der Fähre angekommen sind. Um 8:30 legte diese ab, und machte sich auf die ca 40 minütige Fahrt auf die Insel.

Dort angekommen wurden wir in Gruppen eingeteilt, wir waren im roten Bus (der trotzdem blau war) und unser Guide stellte sich vor, es war Steve. Wenn man im Internet nach Touren über Fraser Island sucht, findet man viele Berichte über einen sehr lustigen Reiseleiter namens Steve. Hatten wir wohl Glück. Also ab in den Bus und los gehts.

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Das erste Ereignis war die Fahrt über den 75 Mile Beach, der wohl der einzige Strand auf der ganzen Welt ist, der im Atlas offiziell als Highway geführt ist. Hier gilt Tempolimit 80! Dem zu folge eignet sich selbiger Strand auch nicht unbedingt dazu sich in die Sonne zu legen. Steve nutzte das Tempolimit dann auch voll und ganz aus und jagte den Bus über jeden Verfügbaren Huckel um zu beweisen, wie Offroadtauglich die Busse denn sind. Selbige wurden übrigens in Deutschland extra dafür gebaut auf Fraser Island zu fahren.

Nach einer ganzen Weile kommen wir dann auch bei der ersten Attraktion am Strand an, dem Wrack der SS Maheno. Ursprünglich war es ein Neuseeländisches Marineschiff gedacht um verletzte Soldaten aus dem ersten Weltkrieg wieder nach Hause zu bringen. Zwischendurch dann ein Kreuzfahrtschiff, bis es letztendlich von Japanern gekauft wurde. Diese hatten leider kein Geld mehr um mit dem Schiff zurück zu fahren. Was machten die Schlauen Leute? Sie verkauften die Schiffsschrauben um das Geld für den Sprit zusammen zu kriegen. Doofer Weise fährt sich ein Schiff ohne Schraube aber schlecht, und so landete es auf Fraser Island.

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Nach einer Weile geht es zurück in den Bus, der nur kurze Zeit später wieder gestoppt wird, von einem Flugzeug. Der 75 Mile Beach ist nämlich nicht nur Strand und Highway, sondern gleichzeitig auch noch Flughafen.

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Der Pilot springt zu uns in den Bus und bereitet und ein Angebot was man nur sehr schwer ausschlagen kann, und so sitzen wir keine 10 Minuten später im Flugzeug und rollen am Strand entlang Richtung Ozean zum Start. Obwohl uns ein sehr ruhiger Flug versprochen wurde schaukelte es uns doch ganz schön durch, dafür wurde man aber mit fantastischen Blicken über die ganze Insel belohnt. Zwei bis drei Strömungsabrisse waren übrigens inklusive. Der Pilot hatte es leider nicht sonderlich eilig, weswegen wir immer an der untersten Grenze an Geschwindigkeit flogen.

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Es gab aber nicht nur eine tolle Aussicht auf die Landschaft, sondern auch auf Meeresbewohner und so entdeckten wir tatsächlich einen Wal mit Kalb.

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Nach ca 15 Minuten war das ganze Abenteuer aber auch schon wieder vorbei und wir landeten direkt neben unserem Bus am Strand. Dieser war mittlerweile schon an der nächsten Attraktion angekommen, dem Eli Creek. Einer von drei Frischwasserflüssen die auf der Insel entspringen.

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Insgesamt fließen mehrere Millionen Liter Frischwasser von der Insel ins Meer.
Nachdem wir alle ein paar mal durch den Fluss gelaufen sind und uns vom Flug erholt hatten fuhr uns Steve dann zurück zum Inselressort, wo ein Mittagessen auf uns wartete. Wenn man bedenkt in welcher Lage sich das “Restaurant” befindet, war das Essen gar nicht mal schlecht. Insgesamt eine Stunde war Pause.

Unser nächstes Ziel auf der Insel ist das Fotomotiv schlecht hin. Der Lake McKenzie mit strahlend blauem Wasser und schneeweißen Stränden.

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Hier waren wir dann auch zum ersten mal in Australien baden. Das Wasser hatte eine sehr angenehme Temperatur zum schwimmen.

Als letztes führte uns Steve dann noch durch den auf der Insel befindlichen Regenwald. Übrigens die einzige Sandinsel der Welt auf dem es Regenwald gibt. Der Grund weshalb hier Pflanzen mitten im Meer auf Sand wachsen, ist irgendein Bakterium was im Boden den Sand in sämtliche Teile zersetzt und so für genügend Nährstoffe sorgt. Man hatte das Gefühl das uns jeder Baum mit Namen und sämtlichen dazugehörigen Aboriginegeschichten erklärt wurde. Leider zu viel um sich alles zu merken.

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Hier endete dann die Tour auf Fraser Island und das morgendliche Prozedere wiederholte sich in umgekehrter Reihenfolge. Um ca 18 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz, wo wir mit einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt wurden.