Trondheim

Die erste Fähre erreicht den Hafen direkt neben unserem Campingplatz um 9:30 Uhr, als wir schon lange wach waren. Es ist wieder herrliches Wetter. In der Hoffnung, heute nicht wieder in einen Marathon zu geraten, machen wir uns morgens auf, zurück nach Trondheim, um uns die Stadt anzuschauen. Im Gegensatz zum gestrigen Tag war die Innenstadt heute wie leer gefegt.

Wir konnten Karlson also direkt vor der örtlichen Hauptattraktion, dem Nidaros-Dom parken.

Von der Rückseite der Kirche war es nur ein kurzer Weg über eine Brücke, die einem einen wunderbaren Überblick über die ganze Innenstadt bietet. Von hier aus machen wir uns auf den Weg, die historische Altstadt zu erkunden. Auch hier hat uns Karlson gestern vor lauter Verzweiflung immer wieder hingeschickt.

Über die historische Brücke ist es nur ein kleiner Fußweg, bis man die bunten Häuser direkt am Fluss erkennen kann. Ähnlich wie in Venedig, sind sie weniger an den Fluss, als viel mehr in den Fluss gebaut. Die Häuser stehen auf Holzpfählen, denen man ihr Alter zum Teil ansehen kann.

Weil wir noch eine lange Fahrt vor uns haben, ist unser kleiner Stadtspaziergang dann relativ schnell wieder beendet, und wir suchen uns den Weg zurück zu Karlson, der noch immer auf uns wartet.

Fahrt nach Kristiansund

Kaum fährt man nach Trondheim hinein, wird man sofort durch ein Labyrinth aus Tunneln geführt, die zum Teil sogar Kreisverkehre innerhalb des Tunnels haben. Trotzdem haben sie alle gemeinsam, dass man das Tageslicht meist nach schon kurzer Zeit wieder erahnen kann.

Nach nur wenigen Kilometern hinter der Stadt, ging es dann weiter mit den Tunnelfahrten, allerdings nun in einer ganz anderen Liga. Alles folgt dem Motto: länger, höher, steiler, tiefer. Einer der Tunnel auf der Strecke heute, war fast 6km lang. Oft ist es so, dass man aus dem einen hinausfährt, und direkt in den nächsten hinein. Wenn man dann noch einen holländischen Wohnwagen direkt vor sich hat, ist selbst das geringe Sichtfeld, dass einen zwischen den ganzen Abgasen noch bleibt, beengt.

Wenn man dann aber mal an der Erdoberfläche unterwegs ist, weiß Norwegen durchweg zu beeindrucken. Auf der Fahrt muss man immer wieder stoppen, um sich die aktuelle Umgebung nochmal in Ruhe anschauen zu können. Ab und zu hört man mal Leute sagen, dass Norwegen landschaftlich der kleine Bruder Neuseelands ist, was man tatsächlich so bestätigen kann. Gerade die Südinsel ähnelt der Landschaft hier sehr. Und das beste ist: Auch in Norwegen begegnen einem immer mal wieder Schafe am Wegesrand.

Einen Teil unserer Fahrt heute konnten wir nicht selbst durchführen, weil Karlson das Schwimmen noch nicht gelernt hat. So endete die E39 plötzlich vor dem Wasser. Wenn man zuvor noch ewig auf fast menschenleeren Straßen unterwegs war, findet man sich nun auf einmal in einem Tross von Autos wieder. Wo auch immer die auf einmal alle herkommen.

Kristiansund

Irgendwann haben wir es dann aber doch nach Kristiansund geschafft. Eine Stadt, die nicht wie üblich über Hügeln erbaut wurde, sondern gleich über Inseln. Aus drei ganz genau genommen. Sie werden jeweils von einer Brücke mit der daneben liegenden verbunden, so dass man ständig viele Höhenmeter überwinden muss, um sein Ziel zu erreichen.

Hier beenden wir unseren Tag so, wie er begonnen hat, mit Sightseeing.