Heute verlassen wir nun also unser ländliches zu Hause auf Zeit. Es geht für uns zurück in die Zivilisation, zurück an die Küste und weg von der kommenden Hitzewelle. Nachdem wir gewohnt profimäßig das Auto eingeladen und das Haus wiederhergestellt haben geht es los.

Heute nehmen wir nicht wie die letzten Tage den direkten Weg auf den Motorway, sondern den Touristenweg noch weiter, bis dieser wieder auf der Autobahn landet. Wir kommen an vielen hübschen alten Häusern vorbei. Gelangen auf einmal gar in eine größere Stadt mit Krankenhaus und Supermarkt. Immer wieder geht es vorbei an Schildern mit “Achtung Koalas” aber gesehen haben wir keinen. Daher ist unser erstes Ziel heute auch das Koala Krankenaus in Port Macquarie. Das Gebiet rund um die Stadt ist wohl eine der Gegenden mit den meisten Koalas. Überall sind Schilder und Möglichkeiten für die Tiere die Straße sicher zu überqueren. Angekommen im Koala Krankenhaus können wir gegen eine kleine Gebühr über das Gelände laufen und die Tiere beobachten. Am Eingang hängt eine große Tafel mit der Übersicht der Koalas die sich grad hier aufhalten und aus welchem Grund sie seit wann behandelt werden. Die meisten Tiere waren entweder in einen Verkehrsunfall verwickelt oder haben Chlamydien. Ziel des Krankenhauses ist es, die Tiere nach der Behandlung wieder auszuwildern. Aus diesem Grund sehen wir auch nur die Tiere, die so sehr verletzt wurden, dass man sie nicht mehr in die Freilassen kann. Glücklicherweise waren das nur 5 Tiere. Einer von ihnen hatte sich im großen Waldbrand von 2019 so stark verbrannt, dass er bleiben muss. Zwei andere haben bei zusammenstoßen mit Autos zum Teil ihr Augenlicht verloren und einen Gehirnschaden davon getragen. Sie genießen hier noch ihre Koala Rente. In einigen Bereichen sind die Zäune bis weit nach oben gezogen und mit einem schwarzen Netz bespannt. Dahinter leben die Tiere, die wieder in die Natur dürfen. Damit sie sich nicht an die Menschen/Besucher gewöhnen, wurde diese Maßnahme mit dem Sichtschutz ergriffen.

Zwischen den Gehegen gibt es Säulen mit Fragen und Antworten über die flauschigen Tiere. So haben wir am Ende noch alle etwas gelernt.

Auf dem Weg zum Ausgang kann man noch einen Blick in das Behandlungszimmer erhaschen. Zum Glück sind die Lichter hier aus, denn aktuell wird dort kein Tier akut behandelt. Ihr fragt euch vielleicht, wie die Tiere ins Krankenhaus kommen? Es wird zum Schutz der Tiere groß aufgefahren. Es gibt ein großes Monitoring Programm. In den Gebieten, in denen Koalapopulationen bekannt sind, stehen große Schildern mit Telefonnummern über die man Kontakt zu Koalastationen aufnehmen kann, sollte man ein verletztes Tier finden.

Bevor wir ins Auto steigen essen wir noch ein Eis und Sandwiches und genießen den Schatten im nach Eukalyptus riechenden Park. Gut gestärkt steigen wir wieder in unser Auto und düsen los in Richtung Coffs Harbour.

Die Küste vor Coffs Harbour ist bekannt für die Wale, die hier zweimal im Jahr vorbeikommen. Da aktuell Sommer ist, sind die Tiere bei sich zu Hause in der Antarktis und keine in Australien. Eine ganzjährige Attraktion der Stadt ist die große Banane. Denn hier wachsen viele Bananen und das ist zum Symbol geworden. Außerdem hat das Land ja so ein Ding mit “großen Dingen” und es gibt extra eine Karte wo man sie finden kann. Die Kinder waren natürlich super begeistert, wollten aber endlich ins Ferienhaus. Vorher halten wir noch kurz im Einkaufszentrum, füllen die Vorräte auf und die Kinder setzen sich noch auf Santas Schlitten. Denn wie man es aus den Filmen kennt, gibt es hier in großen Einkaufszentren zu Weihnachten die Möglichkeit den Weihnachtsmann zu treffen. Der ist natürlich schon wieder am Nordpol aber seine Dekoration haben die Wichtel noch nicht abgeholt.

Im Ferienhaus angekommen sind wir schon ganz gespannt. Wir hatten es u.a. ausgewählt, weil es direkt am Meer liegt und sogar eine Treppe aus dem Garten an den Strand hat.

Das Problem ist, die Treppe und ein Teil des Gartens wurde kürzlich bei einem Unwetter weggespült. Daher geht der direkte Weg ans Wetter nicht. Zweites Problem: Es wird nicht empfohlen hier zu baden, denn die Strömung ist zu stark und es gibt viele große Steine im Bereich der Brandung. Schade. Aber das ist ja nichts was uns die Laune verdirbt. Hier gibt es ja Strand wie Sand am Meer. Also erstmal Abendessen und dann gehe ich mit den Kinder noch den Umweg über die Straße an den Strand. Die Sonne verschwindet schon hinter den Bergen und es taucht alles in ein schönes Licht. Außerdem haben wir auf dem Weg an der Straße den Baum gefunden, der die hübschen Blüten von Tahiti trägt. Lotti und ich nehmen uns direkt eine mit.

Zufrieden fallen abends alle ins Bett. Nachdem die Kinder schlafen, können wir zum ersten Mal so richtig bewusst in Australien den Nachthimmel bestaunen. Es ist unglaublich. Und zum ersten Mal sehe ich das Southern Cross.