Heute war es an der Zeit unser wundervolles Domizil der letzten zwei Nächte wieder zu verlassen. Also müssen wir mal wieder unsere ganzen Koffer einladen, und hoffen das wieder alles ins Auto hinein passt. Nun zusätzlich natürlich auch noch das neu erworbene Surfboard. Ins Auto passt alles – wie wir aber das ganze Gepäck nach Hause bekommen, ist uns noch nicht ganz klar.
Heute haben wir einen ganz schönen ritt vor uns. Wir verlassen den Bundesstaat New South Wales, und fahren nach Queensland, dem Sunshine State. Vorbei geht es für uns heute sogar am Flughafen, von dem wir nächste Woche wohl zurück nach Hause fliegen müssen. Aber dazu kommen wir dann, wenn es soweit ist.
Damit wir die 250 Kilometer nicht am Stück durchfahren müssen, haben wir auf dem Weg wieder einige Ziele rausgesucht. Das erste erreichen wir heute bereits nach einer halben Stunde. Palm Beach ist eine kleine Mündung eines Flusses, welcher offensichtlich auch bei den Australien sehr beliebt ist zum Baden. Hier lassen wir Lotti und Theo schon zum ersten Mal ein bisschen die Beine ausschütteln. Die beiden genießen die Zeit auf dem kleinen Spielplatz direkt am Wasser, während wir am Anblick des türkisblauen Wasser erfreuen. Hier hätte man mit Sicherheit auch einen ganzen Tag verbringen können, aber wir müssen weiter.
Kurze Zeit später gibt es dann eine kleine Kuriosität unterwegs. Mitten auf der Autobahn stellen sich nämlich auf ein Mal alle unsere Uhren eine Stunde zurück. Wo es gerade schon 11 war, ist es nun wieder 10 Uhr. Der Grund ist, dass Queensland auf die Uhrumstellung zur Sommerzeit verzichtet. Das sorgt natürlich für große Verwirrung, weil man sich vor allem in der Nähe der Grenze nie so richtig sicher sein kann, welche Zeit nun genutzt wird.
Gegen Mittag erreichen wir dann aber unser Hauptziel des heutigen Tages, Surfers Paradise. Die Stadt ist – wie einen der Name schon vermuten lassen kann – für seine perfekten Surfstrände bekannt. Und nach dem unsere Kinder ja nun auch unter die Surfer gegangen sind, war dieser Stop natürlich ein Muss. Eigentlich wollten wir die nächsten zwei Nächte auch hier in der Nähe bleiben, es gab aber keine schönen Ferienhäuser die ein realistisches Preis-Leistungsverhältnis haben. Und, ohne jetzt was vorweg zu nehmen, wir haben hier auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen.
Bereits kurz nach dem wir in die Stadt rein gefahren sind, erblicken wir mehrere Spielplätze. Einer ist schöner und größer als der nächste. Wenn Australier was können, dann sind das definitiv Spielplätze. Wir begeben uns also auf eine relativ ausgedehnte Parkplatzsuche um einen Spielplatz direkt am Strand anzusteuern. Hier gibt es wirklich alle erdenklichen Spielgeräte, auch welche die wir zuvor noch nie gesehen haben. Hier verbringen wir eine ganze Zeit, bevor wir dann das unvermeidliche auch nicht mehr verhindern können.
Lotti und Theo wollen unbedingt noch an den berühmten Strand. Und weil gerade die Sonne rauskommt, und wir alle nach dem Spielen sowieso eine Abkühlung gebrauchen können, gehen wir die paar Schritte zum Meer. Weil die meisten Australier noch Sommerferien haben, ist es zwar relativ voll, aber es erinnert keinesfalls an Szenen die man aus anderen Urlaubsgebieten so kennt. Es ist immer noch genügend Platz am Strand, um alle Mallorcatouristen mit aufzunehmen. Die beiden toben sich eine ganze Weile in den Wellen aus, bevor uns der Hunger irgendwann wieder in Richtung Strandpromenade führt.
Eigentlich ist es ja auch schon eine Stunde später, und so ist es kein Wunder, dass gegen 13 Uhr bei allen der Magen knurrt. Wir entscheiden uns ganz spontan für ein kleines Café direkt am Stand, welches sehr gut besucht ist. Das muss ja ein gutes Zeichen sein. Und wir wurden nicht enttäuscht. Lotti und Theo teilen sich eine ausgezeichnete Pizza, während Jule sich einen Burger schmecken lässt. Als wir auf unseren Tisch zugehen, denken wir zunächst noch, dass der Reinigungsmensch seine Putzflasche auf unserem Tisch vergessen hat. Tatsächlich ist es aber so, dass in den kleinen Sprühflaschen Wasser ist, und man es als Abwehr vor frechen Ibissen nutzen soll, um sie mit einem kleinen Wassersprüher zu verscheuchen. Das muss natürlich sofort mal ausprobiert werden. Ich hatte dabei den Gedanken, dass aus der Flasche sicherlich ein feiner Sprühnebel kommen wird, und ziele munter in Lottis Richtung, die vor einem anderen Tisch sitzt. Es stellt sich heraus, dass die Falsche genau auf das Gegenteil eingestellt ist. Es kommt ein locker 4 Meter langer Strahl aus der Falsche, der ein Mal über den ganzen Nachbartisch reicht. Der Herr der dort sitzt, telefoniert gerade und bekommt gar nicht mit, wer ihn da nass gespritzt hat. Immerhin sorgt das kleine Missgeschick während der Wartezeit auf das essen für gute Laune an unserem Tisch. Trotz des bewölkten Himmels haben wir immer noch angenehme 26 Grad, sodass eine kleine Dusche auch nicht weiter tragisch gewesen wäre.
Irgendwann müssen wir uns dann aber leider auch wieder auf den Weg in Richtung Noosa, unserem Ferienhaus machen. Von hier aus sind es noch über 3 Stunden, weil wir Brisbane durchfahren müssen. Brisbane wurde gerade in der letzten Woche in ein weltweites Ranking aufgenommen. Es ist jetzt auf Platz 10 der Städte mit den schlimmsten Staus der Welt, und das bekommen wir leider auch ordentlich zu spüren. Obwohl wir gar nicht durch die Stadt selbst durchfahren, geht es auf dem Highway für weite Strecken nur sehr stockend voran.
Als wir endlich in Noosa ankommen, haben wir mehr als vier Stunden Fahrt auf dem Buckel. Das merkt man uns allen dann auch an. Das letzte was wir jetzt noch bräuchten, wäre ein enttäuschendes Ferienhaus. Schon von außen macht unser Haus aber einen tollen Eindruck. Nach dem wir auf das Grundstück gehen, fällt uns direkt der Pool als erstes auf. Weiter gehts am Haus vorbei, in das Wohnzimmer mit der offenen Küche. Es ist auf jeden Fall das schönste Ferienhaus, was wir bisher hatten. Überhaupt. Und das gleiche haben wir eigentlich auch schon über das Haus von gestern gedacht.
Wir stellen also nur schnell unsere Koffer ab, und dann geht es sofort für uns alle in den Pool, der sogar eine sehr angenehme Temperatur hat. Direkt nach dem ersten Springen fällt uns auf, dass es sich sogar um einen Salzwasserpool handelt. Hier verbringen wir die Zeit, die vom heutigen Tag noch übrig ist.
Abends gibt es für Lotti und Theo noch schnell ein paar Spaghetti, bevor wir dann – bei einem abendlichen Gewitter – den anstrengenden Tag ausklingen lassen können.