Gestern haben wir ja noch den kleinen Zoo gelobt, der hier direkt am Campingplatz untergebracht ist. Zu den anwesenden Tieren gehört auch ein Pfau. Der hat sich allerdings die halbe Nacht lang über irgendwas furchtbar aufgeregt. Und ein Pfau macht wirklich keine schönen Geräusche. Irgendwas zwischen Katze und Schwein. Und das allerdings furchtbar laut. Selbst der reißende Bach zwischen dem Campingplatz und dem Pfau konnte die Töne des Tieres nicht überspielen.
Aufmerksame Leser werden ja wissen, dass unser Versuch die drei Zinnen anzuschauen gestern auf grandiose Art und Weise gescheitert ist. Das wollen wir heute nicht wiederholt wissen, also klingelt heute zum ersten Mal im Urlaub der Wecker. Und zwar um 6:30 Uhr. Sicher ist sicher. Schon um diese Zeit ist zu erkennen, dass heute ein wunderbarer Tag wird. Der Himmel erstrahlt in feinstem blau, keine Wolke weit und breit. Heute Nacht wurde es trotz der heißen Temperaturen gestern aber doch schon ganz schön kalt. Sogar die Standheizung ist irgendwann kurz angesprungen.
Bis wir dann endlich loskommen ist es aber natürlich trotzdem schon 8:00 Uhr, und das obwohl eigentlich gar keine Zeit vertrödelt wurde. Bis zur Mautstelle (an der wir gestern gescheitert sind), ist es vom Campingplatz circa eine halbe Stunde. Danach folgt dann aber der abenteuerliche Teil der Route. Es geht in sehr steilen Serpentinen innerhalb von 3 Kilometern 1000 Höhenmeter nach oben. Das merkt man an der Straße und auch am Wohnmobil deutlich. Schneller als 30 km/h schafft unser Gefährt die starke Steigung teilweise nicht. Vor allem in den Kurven unterschreiten wir das aber noch – trotz Vollgas. Heute haben wir aber Glück und finden auf dem, extra für Wohnmobile, eingerichteten Parkplatz noch eine passende Lücke für uns. Schon vom Parkplatz aus bietet sich ein toller Blick über die Dolomiten.
Ab hier beginnt das Abenteuer dann aber auch erst richtig, denn ab hier geht es zu Fuß weiter. Der Parkplatz befindet sich direkt an der ersten Hütte im Wandergebiet, welche man theoretisch auch schon ohne Auto ansteuern konnte. Die Überwindung der insgesamt 2.300 Höhenmeter mit Lotti und Theo erschien und dann aber doch etwas sehr ausgiebig. Zumal der Weg mit einer Wanderzeit von 9 Stunden veranschlagt ist.
Wir nehmen dann aber den einzigen als “Familienfreundlich” bezeichneten Wanderweg, der einen nach 3 Kilometern an eine zweite Hütte bringt, von der aus man einen wunderbaren Blick auf die Hauptattraktion des Gebietes, die drei Zinnen hat. Der Weg ist tatsächlich relativ moderat und die Steigungen die man zu überwinden hat sind auch machbar. Nach einer Weile trifft man auf eine winzige Kirche entlang des Weges, deren Ort wohl auch ungefähr die Halbzeit markiert.
Theo sitzt dieses mal, zumindest auf dem Hinweg in der Kraxe und schläft deshalb auch schon nach kurzer Zeit ein. Und das obwohl es erst ein paar Stunden nach dem Frühstück ist. Auch Lotti ist heute nicht ganz so motiviert zu wandern, und benötigt zumindest auf dem Hinweg immer wieder Motivation noch ein paar Meter weiter zu laufen. Obwohl für die drei Kilometer hier nur knappe 30 Minuten veranschlagt sind (was allerdings auch wirklich sehr schnell wäre), benötigen wir am Ende dann doch ein bisschen mehr als eine Stunde um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Hier werden wir dann aber auch mit einem wunderbaren Blick auf den Berggipfel mit den drei Spitzen belohnt.
Nach einer kurzen Rast vor Ort, entscheiden wir uns für einen leicht abgeänderten Rückweg. Zwar folgen wir zunächst dem ausgeschilderten Wanderweg 101, biegen dann aber nochmal ab. Ein paar Höhenmeter nach unten erstreckt sich vom Wanderweg bis zur Bergkante eine wunderbare Wiese die einen im Grunde zu einem Picknick einlädt. Auch Theo will sich langsam mal ein bisschen bewegen, sodass das genau zur richtigen zeit kommt.
Von hier hat man einen wunderbaren Blick ins Tal, und auf die drei Zinnen. Hier merkt man auch das erste mal wie hoch man eigentlich ist, denn von hier geht es im Grunde steil nach unten hinab, bis zum nächsten Dorf, welches in der Ferne bereits zu erkennen ist.
Nachdem Lotti hier ein bisschen über die Steine klettern konnte, und Theo die Wiese im Krabbeln erkundet hat, machen wir uns dann auf den Rückweg. Zwar wurden Lottis Wandermotivationen nun endlich geweckt, dafür hat Theo leider gar keine Lust mehr in welcher Form auch immer getragen zu werden. Da gibt es also am Ende nur eins, der Junge muss laufen. Und weil er das ja noch immer nicht allein macht, muss er an der Hand laufen. Das bedeutet für uns allerdings auch, dass wir die Rücktour auf gar keinen Fall in einer Stunde schaffen.
Zur Mittagszeit kommen wir dann aber doch wieder am Wohnmobil an. Alle Parkplätze sind mittlerweile wieder völlig überfüllt, sodass sich unsere Entscheidung bezüglich des Weckers als durchaus richtig erwiesen hat. Nun mussten wir den Weg, den wir uns Morgens hochquälen mussten nur wieder runter kommen. Aber auch das war am Ende dann doch kein Problem. Nach einer halben Stunde Fahrt kommen wir dann wieder am Campingplatz an. Nach dem Mittag für Theo muss dieser dann aber trotzdem nochmal Mittagsschlaf halten. Nachmittags gibt es dann noch ein Eis, bevor wir uns Abends nochmal eine Pizza schmecken lassen. Es wird wohl – zumindest für diesen Urlaub – die letzte Nacht in Italien sein..
Mal sehen ob wir es morgen schon direkt nach Deutschland schaffen, oder ob wir noch einen Stop in Österreich einlegen.