Heute verlassen wir Sydney zum zweiten Mal. Dieses Mal ist der Abschied nicht ganz so schwer, aber trotzdem hat es uns hier gut gefallen. Auch unser Häuschen in dem wir hier gewohnt haben, war eigentlich ganz schön. Wir hatten den Eindruck, dass sich auch die Kinder ganz wohl gefühlt haben. Über die Lage muss man gar nichts weiter sagen.
Unser Morgen beginnt zunächst damit, dass wir unsere Bettenburg wieder abbauen müssen, und die Betten wieder in die vorgegebene Konfiguration zurück stellen müssen. Unser Koffer ist dann auch relativ schnell gepackt und wir verladen alles wieder in unser Auto. Mittlerweile klappt sowohl das Kofferpacken als auch das verladen richtig gut. Am Anfang mussten wir noch viel suchen aber das haben wir vor der Abreise aus dem ersten Haus sortiert. Jetzt sind es ein großer und ein kleiner Koffer an den wir ran müssen.
Nach dem gestern ja wieder diverse Kleidungsstücke hinzugekommen sind, ist heute also auch nicht mehr Platz als beim letzten Mal. Im Gegenteil. Hat trotzdem geklappt.
Unser erstes Ziel heute soll Bondi Beach sein. Wir waren jetzt schon drei Mal in Sydney, aber bisher noch nie an diesem weltberühmten Strand. Die Fahrt vom Ferienhaus bis zur sandigen Küste dauert nur knappe 30 Minuten. Leider ist es so, dass wohl auch Sydney über unseren Abschied trauert – es regnet also. Am Strand angekommen warten wir noch einige Minuten, weil man in einiger Entfernung dann doch flecken blau am Himmel erkennen kann.
Es nützt aber alles nichts, irgendwann müssen wir einsehen, dass es nicht aufhören wird zu regnen. Wir steigen also aus, gucken uns ein paar Minuten die Gegend an, bevor wir uns dann auch schon wieder auf den Weg machen. Wir halten noch an einem Aussichtspunkt ein paar Minuten vom Strand entfernt, machen aber auch hier nur eine ganz kurze Pause.
Ein kleines Highlight ist dann noch eine vorbeifahrende Feuerwehr, der Lotti und Theo ganz begeistert zuwinken. Die beiden Feuerwehrleute stoppen daraufhin bei uns am Auto, und schenken den Kindern ein Bastelheft und Kopfbedeckungen.
Anscheinend hat die Feuerwehr in Australien immer Spielzeug für winkende Kinder dabei. Zum Start unser heutigen Reise fahren wir dann aber noch über die Harbour Bridge. Eigentlich wollte uns unser Navi dran vorbei führen, aber wir wollten dieses Erlebnis noch mitnehmen.
Unser Hauptziel für den heutigen Tag ist die kleine Stadt Stroud. Das bedeutet für uns leider mehr als drei Stunden Autofahrt. Aber wir müssen langsam etwas Strecke machen, damit wir pünktlich zum Rückflug in Brisbane ankommen. Man vergisst immer wieder wie riesig Australien ist. Man sieht die Route zwischen zwei Städten und denkt sich, dass kann man schon mal an einem Tag fahren wenn es sein muss. Und dann stellt man fest, dass es mehr als 15 Stunden fahrt sind. Auf der Fahrt heute gibt es leider nicht Mal gute Zwischenstoppgelegenheiten, weil wir die ganze Zeit nur auf dem Highway unterwegs sind. Aber es gibt auch keine touristischen Alternativrouten wie neulich. Das einzige was wir auf der Strecke erleben, sind einige extrem lange Tunnel. Teilweise sind wir mehr als 10 Minuten unter der Erde unterwegs. Das freut vor allem Theo, der die Fahrt durch die Dunkelheit mag.
Am Nachmittag sind wir dann aber alle fertig mit den nerven, und so muss ein Platz für eine Pause her. Die einzige Stadt für die wir keinen Umweg in Kauf nehmen müssen, ist Newcastle, die zweitälteste Stadt Australiens- hier soll es zudem noch einen Leuchtturm geben, der einen Besuch wert ist. Ein paar Minuten bevor wir in der Stadt ankommen, wird es dann auch endlich Zeit für Jule das Steuer zu übernehmen. Auch wenn sie das eigentlich nicht wollte, braucht es jetzt dringend einen Fahrerwechsel.
Angekommen in Newcastle fahren wir zunächst die überraschend wunderschöne Strandpromenade runter. Die tolle Fassade hat aber einen bitteren Beigeschmack. Denn nebenbei ist der Hafen hier der größte Kohlehafen der Welt. Über 160 Millionen Tonnen Kohle werden hier jedes Jahr verschifft. Im Hintergrund erkennt man die riesigen Förderkräne, welche die Kohle direkt auf die Schiffe transportiert. Auch während wir am Strand die Sonne genießen und uns für die weiter Fahrt ausruhen, fahren drei riesige Frachtschiffe an uns vorbei in den Hafen. Wo wir Sydney noch bei Regen verlassen haben, ist der Sand am Strand hier so heiß, dass man kaum drüber laufen kann. Im Hintergrund erkennt man aber leider schon die Wolkenberge, die uns wohl hinterher reisen.
Lotti und Jule trauen sich dennoch über den heißen Sand und baden ihre Füße für einen kurzen Moment im Wasser. Richtig baden wäre bei den Wellen auch nicht möglich gewesen. Die beiden entdeckten am Strand auch einige Quallen, die wir nicht zuordnen können bezüglich ihrer Gefährlichkeit.
Zum Nobbys Lighthouse schleppen wir uns aber nicht mehr hoch. Es ist genau Mittagszeit und super warm und man konnte es auch vom Strand aus gut sehen.
Als die Mädels vom Strand wiederkommen machen wir uns also auf zum Auto. Unser Ferienhaus ist fernab vom Schuss und es dauert noch immer gut 1 Stunde und wir müssen noch in den Supermarkt. Also nächstes Hörspiel an und los geht’s Richtung Stroud.
Wir wir darauf gekommen sind hier ein Ferienhaus zu mieten wissen wir nicht mehr. Es war vermutlich der Mangel an Alternativen an der Küstenstraße. Wir sind wirklich im nichts und haben kaum Empfang. Für die Wildnis spricht auch noch das wir zum ersten mal wilde Kängurus am Straßenrand sehen. Dafür drehen wir extra nochmal um, denn beim ersten vorbeifahren hat nur Jule sie entdeckt.
Jetzt sind es noch etwa 20 Minuten bis zum Ferienhaus und Theo ist völlig erschöpft eingeschlafen. Auch wenn es schon etwas spät für ein nickerchen ist lassen wir ihn der Laune am Abend wegen. Angekommen ins Stroud mit seinen sagenhaften 988 Einwohnern suchen wir kurz nach dem Häuschen was sich in zweiter Reihe versteckt. Ganz australisch ist die Tür offen und wir können einfach reinspazieren. Dennoch sollte hier eigentlich ein Schlüssel liegen. Da er nicht aufzufinden ist, fragt unsere Vermieterin nochmal bei der Reinigungsfirma nach. Er ist am Ende irgendwo zwischen die Fliegentür und die Terrassentür gefallen und alles ist gut.Niedliche kleine Hütte mit etwas Garten und toller Terrasse.
Nachdem wir soweit alles reingetragen haben muss bei den Kindern noch etwas Energie raus. Wir haben bei der Suche nach dem Ferienhaus einen Spielplatz entdeckt, der Praktischerweise 2 Minuten zu Fuß gelegen ist. Wir nehmen aber den Umweg über die Hauptstraße und können so noch die alten Häuser besichtigen, für die die Stadt so bekannt ist. Stroud liegt nämlich wieder an einer Touristischen Route. Der Spielplatz wir dann munter bespielt und wir entdeckten sogar noch einen Kookaburra (lachender Hans) auf der Wiese. Bisher haben wir den nur ab und an beim ersten Ferienhaus gehört.
Zurück im zu Hause auf Zeit wollen wir Abendbrot machen. Denn bisher gab es heute nur Brötchen. Leider gibt es hier nur einen Topf und eine mini Pfanne. Auch das Wasser will nicht richtig kochen. Egal irgendwann ist das Essen dann doch fertig und wir setzen uns raus auf die Terrasse.
Morgen werden wir aber vermutlich etwas unterwegs essen um uns das Drama am Abend zu ersparen.