Eigentlich hätten wir unsere Ferienhaus direkt am Strand heute verlassen müssen, weil die Gegend hier aber wirklich schön ist, und wir abends keine Lust haben ein neues Häuschen zu suchen, haben wir unseren Aufenthalt spontan um eine Nacht verlängert. Außerdem haben sich Lotti und Theo ja gestern mit den Nachbarskindern angefreundet, und das sorgt ja auch mal wieder für etwas Abwechslung beim Nachwuchs.
Also bleibt genug Zeit die Gegend hier noch intensiver zu erkunden. Nachdem ich Lotti und Theo nach dem Aufwachen von meinem gestrigen Erlebnis mit den Kängurus erzähle, legen wir unser erstes Ziel für den heutigen Tag entsprechend fest.
Unser erster Ausflug führt uns also zum Moonee Beach Nature Reserve. Wo ich gestern nur aus dem Auto schauen musste, um hunderte Kängurus zu sehen, erblicken wir heute kein einziges am Parkplatz. Nur ihre Spuren sind noch deutlich zu sehen, um die muss man sich abseits der Wege nämlich ganz schön herum schlängeln. Wir laufen also weiter in Richtung des Aussichtspunktes, und sehen auf ein Mal zwei weitere weit verbreitete Arten Australiens. Die erste ist eine Schule Delfine die fröhlich den Strand entlang auf und ab schwimmt und sich immer wieder in die Wellen schmeißt, um anschließend auf den seligen zu reiten. Das Beobachten wir eine ganze Weile. Die andere Art die wir zu dieser frühen Zeit am Tag bereits in großer Anzahl beobachten können, sind australische Surfer. Jede Menge Menschen sind bereits im Wasser – zum Teil mit Kindern die kaum älter als Theo sein können. Das sorgt beim Selbigen für großes Staunen.
Der Weg führt uns ein Mal um die Halbinsel herum, bevor wir schließlich am Strand ankommen. Hier müssen wir lang, um zurück zum Parkplatz zu kommen. Und hier entdecken wir endlich unser erstes Beuteltier direkt am Strand. Es steht da fröhlich in der Vegetation und beobachtet das Geschehen rings rum. In einiger Entfernung können wir ein weiteres Känguru mitten auf dem Weg, kurz vor dem Parkplatz erkennen. Es muss dabei nochmal betont werden, dass es sich um wilde Tiere handelt. Sie sind hier also nicht irgendwie eingesperrt, sondern entscheiden selbst hier zu sein. Kängurus sind aber grundsätzlich sehr an Menschen gewöhnt, und deshalb in der Regel auch nicht ängstlich. Eher im Gegenteil, vor manchen Exemplaren sollte man sich selbst lieber in Acht nehmen. Das von uns erspähte Känguru auf dem Weg entpuppt sich aber als Baby, und sorgt so natürlich noch mal für eine extra Portion Begeisterung bei Lotti und Theo. Es bleibt ganz ruhig sitzen als wie näher kommen, und hüpft erst ganz am Ende zwei Schritte zu seiner Mutter. Für uns ist es das gewesen mit Kängurus. Mehr können wir heute an diesem Ort nicht entdecken. Also machen wir uns wieder auf den Weg.
Unser nächstes Ziel ist dann ein Aussichtspunkt von dem aus man einen tollen Blick auf die Gegend hat in der wir hier im Moment wohnen. Dazu geht es einen der Berge, auf die wir in den letzten Tagen oft geschaut haben in gewohnter Manier nach oben. Dieses mal sind die ganzen Bergfahrten aber halb so schlimm, weil wir mit einem ordentlichen Auto unterwegs sind, dem man die An- und Abstiege auch zutrauen kann. Als wir auf das Gelände fahren werden wir zunächst von einem Kletterpark begrüßt, der aber nichts für uns als Familie ist. Auch wenn Lotti das unbedingt mal machen möchte. Ein paar Meter weiter findet sich dann auch schon der Steg, der über die Kannte des Berges reicht, und von dem aus man einen atemberaubenden Blick hat.
Neben dem Aussichtspunkt kann man vom Parkplatz hier auch noch zu verschiedenen kleinen Wanderungen aufbrechen, die einen allesamt durch den Wald führen. Eine dieser Routen führt nur über einige hundert Meter. Das ist genau das, was dem gewünschten Aktivitätslevel von Lotti und Theo hier oben entspricht. Dennoch bekommt Theo beim letzten Anstieg eine leichte Krise und auch Lotti fühlt sich in dem Wald ein wenig unwohl.
Nach einer Parkplatz Pippi-Pause fahren wir weiter. Theo möchte seit Ankunft in Coffs Harbour nicht nur an der großen Banane vorbeifahren, sondern auch mal direkt dorthin. Den Wunsch können wir heute gerne erfüllen. Auf dem Parkplatz finden wir ein halbwegs schattiges Plätzchen ausgerechnet direkt vor dem Wasserpark, der seit neusten zur Big Banana Attraktion gehört. Da war die Banane schon wieder fast vergessen. Aber wir gehen trotzdem erstmal hoch zur eigentlichen Hauptattraktion.
Wie sich herausstellt, kann man sogar durch die Banane durchgehen. Es ist hier alles ganz schön kommerzialisiert und es gibt wirklich alles rund um die Banane. Wir versacken nur kurz in der Spielhölle.
Theo hat sich im abgetrennten Kleinkinderbereich und mit allergrößter Freude direkt an die Spielküche geschmissen und für uns gekocht.
Als wir alles gesehen hatten und beschlossen nichts zu essen, gingen wir zurück zum Auto. Nach einer kurzen Diskussion über den Besuch des Wasserparks – die wir nur verlieren konnten, denn es ist furchtbar warm – sind wir bereit zu zahlen. Da ertönt plötzlich eine Durchsage, dass die Session im Wasserpark beendet ist. Stellt sich heraus, der Park hat nicht durchgehend offen, sondern hat immer 1,5 Stunden am Stück geöffnet und macht dann Pause. Wir nutzen also die Pause um noch eben Abendessen zu kaufen und düsen dann zurück zur Banane.
Da wir nur so mittelgut vorbereitet sind, bleibt Flo bei unseren Sachen und ich gehe mit den Kindern in den Kinderbereich. Lotti lief schonmal vor und als ich mit Theo soweit war und hinterging suchte ich die große kleine und fand sie zu meiner Überraschung schon im Auslauf der größten Kinderrutsche. Im Hallenbad hat sie ja immer furchtbare Angst vor der Rutsche. Hier ist sie einfach drauf los. Auch Theo ist sofort dabei und versucht sich erstmal an den kleinen Rutschen, bevor er Lotti folgt. Als die beiden dann noch die große Nachbarin aus de Ferienhaus treffen, sind sie nicht mehr zu sehen. Lotti und das Mädchen verschwinden quasi und ich mach mit Theo noch ein Wasserrutschen rennen.
Als dann auch diese Session beendet ist, fahren wir zurück zum Ferienhaus. Im Gepäck haben wir ja noch unser leckeres Abendessen für heute – endlich mal wieder Pestobaguettes. Nachdem wir aber getrocknet waren und die nassen Sachen aufgehängt haben, stehen auf einmal die Nachbarskinder wieder bei uns. Diesmal sogar mit Mutter. Die Abendessenvorbereitungen müssen also verschoben werden. Es geht ans quatschen und spielen. Da es ein bisschen anfängt zu regnen, geht Lotti kurzerhand mit der Tochter nach oben auf die Terrasse um zu malen und ich bereite mit Theo das Essen vor.
Nachdem alle glücklich und satt sind, fallen wir mal wieder in die Betten. Diesmal mit Begleitung von etwas Regenmusik.