Unser Tag heute beginnt wieder sehr gemütlich. Die Kinder haben mal wieder etwas länger geschlafen und sind daher direkt hungrig. Bei der obligatorischen Morgenfolge der Sendung “Deal or no Deal” (die wir wegen eines gewissen Herzen der Familien schauen) wird gefuttert und die Tagestasche gepackt.
Das Ziel heute Byron Bay und das neue Body Board ausprobieren. Gestern wollten wir ja eigentlich schon zum Leuchtturm in Byron Bay, aber die Stadt war dermaßen überlaufen und wir auch schon einigermaßen geschafft, so dass wir das auf heute vertagt hatten. Der Plan war gut, die Realität bitter, denn die Straßen waren bereits wieder verstopft. Aber wir bleiben dabei und fahren weiter. Nach kurzem warten ergattern wir sogar einen Parkplatz direkt vor dem Leuchtturm.
Lotti und Theo sind richtig begeistert von dem großen weißen Turm, der in der Sonne strahlt (noch). Hier am Cape Byron ist der östlichste Punkt von Festlandaustralien und das muss natürlich mit einem prunkvollen Turm manifestiert werden.
Man kann sogar in den Leuchtturm reingehen. Es gibt ein kleines Museum über die Geschichte des Leuchtturms.
Auch alte Motoren zum Antrieb des Leuchtfeuers gibt es. Die Kinder haben am meisten Freude an kleinen “Guckgläsern” in denen sie Bilder von Wassertieren der Region sehen können. Theo will unbedingt immer wieder das mit dem “Nemo-Fisch”. Und als er fertig geguckt hat, möchte er unbedingt auch auf den Leuchtturm rauf. Leider darf er das noch nicht, angeblich weil es zuviel enge Stufen sind. Er war ziemlich enttäuscht. Dafür gibts jetzt eine Portion Eis für unsere kleinen Weltentdecker und ein Sandwich für den großen Weltenbummler – ich nehme dann die Reste. Während wir das mampfen, beobachten wir den Himmel und eine große Echse. Es war schon angekündigt, dass die nächsten Tage regnerisch werden sollen, aber wir versuchen ja immer positiv zu bleiben. Nun sahen wir das Unheil aber direkt auf uns zukommen.
Auf einmal platzte der Himmel auf, während Flo und Lotti die Echse besuchen waren.
Klitschnass kamen sie zu uns, denn wir saßen bereits vorher in weiser Voraussicht unter einem überdachten Bereich. Diese hatte sich zwischenzeitlich mit vielen anderen Menschen und auch Tieren gefüllt. Ein Buschtruthuhn wollte an unseren Müll und hat Theo damit wieder mal einen riesigen Schreck eingejagt.
Als der Regen etwas nachgelassen hatte, machten wir uns schnell zum Auto und fuhren runter in die Stadt. Lotti war schwer enttäuscht, dass wir nun das Board wie (voreilig) versprochen nicht testen konnten. Wir bummelten Stattdessen noch durch die Stadt. Denn Praktischerweise sind die Fußwege an der Hauptstraße überdacht, vermutlich zum Sonnenschutz, aber heute halt auch so von Vorteil. Lotti bekommt noch ein neues Paar Sandalen, da barfuß immer ihr kleiner Zeh rausrutscht. Wir finden auch endlich einen Australienmagneten.
Auf dem Weg in die Stadt hatten wir ein Schild mit dem Hinweis auf einen Solarzug gesehen. Da wir ja jetzt nicht zum Strand konnten und Alternativprogramm benötigten, fuhren wir kurzerhand dorthin.
Der Zug fährt auf einer 10 minütigen auf einer, sonst stillgelegten 3 Km langen Strecke von der einen Seite der Stadt zur anderen.
Als es endlich losgeht, dürfen die Kinder sogar vorne beim Lokführer Frank stehen. Theo ist sich da nicht so sicher wie er das findet, aber Lotti sitzt mit großer Begeisterung auf dem Beifahrersitz. Glücklicherweise will auch das andere externe Kind nicht dahin, so dass sie sowohl auf dem Hinweg, als auch dem Rückweg vorne sitzen kann. Beim Rückweg traut sich dann aber auch Theo und sie wechseln sich ab. Mit einem lauten “Thank You” bedanken sich beide wieder beim aussteigen.
Der Zug wird auch von einem großen Hoteleigentümer auf dem Nachbargrundstück subventioniert, denn alleine durch den Verkauf der Karten, rentiert sich das ganze nicht. Es ist aber schön, dass dieses Stück Eisenbahngeschichte so nicht verloren geht. Immerhin ist der Zug schon aus Zeiten des 2. Weltkrieges.
Nun war aber immer noch etwas Zeit vom Tag übrig, das Wetter aber immer noch trüb bis regnerisch. Da entschieden wir uns in einen nicht ganz unbekannten kleinen Ort in unmittelbarer Nähe zu fahren, nämlich nach Murwillumbah. Wir kennen den Ort auch nur, weil er ungefähr tausend Mal während einer Saison “Dschungelcamp” genannt wird. Es ist ein hübscher kleiner Ort mit prächtigen altenglischen Häusern.
Nach einer kurzen Googelung finden wir die Adresse des angeblichen Grundstückes mit Zufahrt zum Camp. Es liegt etwa 10 Minuten außerhalb der Stadt mitten im nichts aus Kuhweiden und Zuckerrohrplantagen. Ich meine auch die eine Straße zu erkennen, die sie zeigen, wenn ein Kandidat mit dem Jeep nach dem ausscheiden wieder abtransportiert wird. Kurz vor der Zielflagge auf dem Navi fahren wir über einen Autoerkennungssensor und dahinter erst ein Schild mit “Privatgrundstück” und Kameraturm und kurz dahinter noch einmal. Wir machen nur ein obligatorisches Foto und drehen wieder um. Es regnet übrigens immer noch.
Auf der Rückfahrt fahren wir noch an der Tropical Fruit World vorbei. Hier steht die große Avocado. Wenn man möchte, kann man sich mit einem Traktor über die Farm fahren lassen und Obst kosten. Dafür ist es aber schon zu spät und zu nass.
Zurück im Ferienhaus kochen wir uns noch eine Abendpasta und fangen an wieder die Taschen zu sortieren. Denn morgen geht es los zum vorletzten Ferienhaus.
Ratet mal was im Wetterbericht steht: Regen!