Morgens um 5:00 gehen die ersten Lichter im Haus an, obwohl der Wecker eigentlich auf 6:30 Uhr gestellt ist. Besonders gut war der letzte Schlaf im eigenen Bett nicht. Die Aufregung steigt und steigt immer weiter. Heute geht es also los, der kürzeste Abschnitt der bevorstehenden Reise steht an, es geht nach Hamburg. 275 Kilometer, ein Witz im Vergleich mit der Strecke die in den nächsten Wochen – gar Monaten – vor uns liegt.

Eine kleine Herausforderung gibt es dann auch noch. Auf magische Weise hat sich noch vor der Abreise ein Koffer nach dem anderen gefüllt, sodass nicht nur die vier Koffer voll sind, die schon in Hamburg sind – sondern auch noch drei Handgepäck-Koffer, zwei Rucksäcke, und zu guter letzt noch zwei Packungen Windeln, die wir auf Grund des Platzmangels nun so durch die Gegend tragen werden. Kurz kommen noch Mal Zweifel auf, ob der Zug wirklich das richtige Transportmittel für den Weg ist. Jule bleibt aber cool und beharrlich bei ihrer Meinung – so machen wir uns also auf zum Zug.

Normalerweise ist die Reise von Berlin nach Hamburg mit der Bahn ja gar kein Problem, im Moment verlängert sich die Reisezeit aber fast auf die doppelte Zeit – und so bekommen wir auf der Fahrt schon einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns auf dem Rückflug (vermutlich) erwarten wird. Die erste Stunde sitzen Lotti und Theo noch am Tisch und beschäftigen sich abwechselnd mit ihren Pesto-Baguettes und den am Bahnhof gekauften Zeitungen. Irgendwann ist dann aber jede Geschichte gelesen und es wird langsam wuseliger an unserem Tisch. Wir sitzen aber im Familienabschnitt des Zuges, der heute allerdings nur von arbeitenden Menschen genutzt wird. Die müssen dann jetzt damit leben, dass die Schiebetür in der verbleibenden Reisezeit noch einiges zu tun bekommt.

Irgendwann ist die Zeit dann aber auch um, und wir werden von dem umwerfenden Charme des Hamburger Hauptbahnhofes und seiner Umgebung begrüßt. Hier werden wir endlich unser (fast) ganzes Gepäck los. Das kann man hier auf mehreren Wegen erledigen, wir entscheiden uns aber für die Abgabe bei den bereitgestellten Transportern von AIDA – genau das wird später noch Mal für richtig Spannung sorgen. 

Mit unseren zwei Packungen Windeln unter dem Arm machen wir vier uns auf den Weg zu den Shuttle Bussen, die uns nach Altona zum Schiff bringen sollen. Kurz nach dem wir eingestiegen sind, setzt sich der Bus auch schon in Bewegung. Im Gegensatz zu den sonstigen Reisen mit AIDA, senken wir den Altersdurchschnitt unter den Passagieren erheblich. Nach einer kurzen Fahrt werden wir zwar direkt vor dem Terminal ausgeladen, dürfen uns aber zunächst erst mal am Ende einer Schlange anstellen, die über das gesamte Gelände reicht. „Technische Probleme am Vormittag“ heißt es, und so wird die Geduld unserer Kinder ein weiteres Mal auf die Probe gestellt. Erstaunlicher Weise ist die Stimmung unter den wartenden aber ganz gut, es ist eben keine normale Reise zu der wir hier anstehen. Irgendwann sieht uns dann auch eine AIDA Mitarbeiterin mit den zwei Kindern, und führt uns ans Ende der Schlange – vorbei an vielen wartenden. 

Nach dem einchecken steht ein Teil der Besatzung des Schiffes Spalier für uns, und begrüßt uns mit tobendem Applaus kurz vor der Gangway. Noch ein kurzes „vorher“ Foto, und ab geht’s aufs Schiff. 

Als wir auf Deck 5 an unserer Kabine ankommen, stehen schon vier unserer sieben Koffer vor der Tür. Die Kabine selbst wird gerade noch gereinigt, sodass wir kurz unser Gepäck abstellen und dann mit unseren Rettungswesten die Seenotrettungsübung abschließen.

Anschließend gibt es noch eine Kleinigkeit zu essen, weil es damit bisher ja doch eher schwierig war. Mittlerweile ist es circa 16 Uhr, und wir machen uns auf in unser Zuhause für die nächsten Wochen, um die ersten Koffer auszupacken.

Ab jetzt heißt es nur noch abwarten, auf die verbleibenden Koffer und den Start zur Reise um die Welt.

Ursprünglich sollten wir um 18:00 Uhr ablegen, aber schon relativ früh gibt es die erste Ansage des Kapitäns, dass die Ablegezeit auf 19:00 Uhr verschoben wird – Grund dafür sind die vielen Koffer. Es sind wohl drei mal mehr, als zu normalen Reisen.

Wir hatten bereits den Hafen verlassen und waren ein Stück die Elbe entlanggeschippert, als auch die verbleibenden Koffer vor der Tür standen.

Halleluja!

Wir schauen mal wie die erste Nacht an Board so wird…