Heute startet unser morgen ganz entspannt. Obwohl heute Silvester ist, und wir planen das Kinderfeuerwerk im Nachbarort anzuschauen, stehen die Kinder zur selben Zeit auf wie sonst auch. Nach einem kurzen Frühstück starten wir die Waschmaschine, und fahren noch kurz einkaufen. Wir wollen den Jahreswechsel heute Abend typisch australisch, mit einem BBQ begehen. Dafür kaufen wir also ein paar Würstchen und Steaks. Nachdem wir dann die Wäsche aufgegangen haben, machen wir uns aber auf den Weg zu unserem heutigen Ziel.

Ursprünglich hatten wir schon gestern überlegt, ob wir den Fitzroy Wasserfall noch besuchen sollen. Weil der Tag gestern dann aber auch so schon voll genug war, haben wir davon Abstand genommen. Deshalb führt uns unser heutiger Ausflug dort in den Nationalpark. Mit einer neuen Folge “Die drei Fragezeichen Kids” vergeht die einstündige Fahrt dann auch wie im Flug.

Vom Parkplatz und dem anschließenden kleinen Besucherzentrum ist es zunächst ein gut ausgebauter Weg, der am Fluss entlang zum ersten Aussichtspunkt des Wasserfalls führt.

Schon am Fluss wundern wir uns, dass das ganze eher nach einem stehenden Tümpel aussieht, als nach einem Fluss der gleich zu einem reißenden Wasserfall wird.

Schuld daran dürfte das Wetter der letzten Tage und Wochen sein. Weil wir uns ja gerade mitten im australischen Sommer befinden, hat es entsprechend wenig geregnet. Dabei kann sich der Wasserfall als solches durchaus sehen lassen. Insgesamt stürzt sich das Wasser hier über 80 Meter tief in eine wirklich malerische Schlucht. Die ganze Gegend erinnert auch etwas an die Blue Mountains in der Nähe von Sydney.

Wir sind aber weiterhin alle in Lauflaune, sodass wir den Wanderweg noch einen Kilometer weiter entlang laufen. Vom gut ausgebauten Wanderweg ist dann nach einigen Metern nichts mehr zu sehen. Ab jetzt geht es durch den Wald. Das führt aber vor allem bei den Kindern zur wesentlichen Steigerung der Laufbereitschaft, sodass wir uns darüber nicht beschweren. Der Weg führt uns vorbei an sagenhaft hohen und dicken Bäumen, die hier wohl schon immer standen. Es gibt aber auch andere Naturschauspiele entlang des Weges. So laufen wir an einem Termitenhügel vorbei, der größer ist als wir selbst. Nur gut, dass von den Termiten selbst gerade nichts zu sehen ist. Nach gut der Hälfte des Weges stehen wir dem Wasserfall dann direkt gegenüber – auf der anderen Seite der Schlucht. Von hier wird einem die tatsächliche Höhe des Wasserfalls erst so richtig bewusst.

Wir laufen noch etwas weiter, bis zum “Two Falls Lookout” in der Hoffnung, noch zwei weitere Wasserfälle zu sehen. Diese Hoffnung bestätigt sich dann aber leider nicht. Wir wissen nicht, ob es an der trockenen Jahreszeit liegt, oder ob man irgendwas anderes hätte erkennen sollen. Am Ende verbringen wir hier gut zwei Stunden auf den Wanderwegen des Nationalparks. Auf dem Weg zum Auto werden alle noch mit einem Eis belohnt, bevor wir uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ziel machen.

Dieses liegt im Kangaroo Valley. Hier gibt es eine alte besondere Brücke, unter der man auch super Baden können soll. Es ist die älteste, sich noch in Betrieb befindliche Hängebrücke Australiens. Hier steht sie schon seit 1898 rum, und führt die Fahrzeuge sicher über den Kangaroo River.

Nachdem auch wir die Brücke überfahren haben, biegen wir direkt zum Parkplatz für den “Swimming Pool” ab. Nachdem wir einige Höhenmeter zu Fuß überwunden haben, wird direkt das erste Problem klar. Es wimmelt hier alles voller Fliegen. So viele, dass man kaum einen Schritt machen kann ohne eines der Viecher im Gesicht zu haben. Vor allem Theo reagiert darauf sehr empfindlich. Die zweite schlechte Nachricht ist, dass die Strömung in dem kleinen Flüsschen unter der Brücke dann doch etwas stark wirkt. Uns das ist neben der Tatsache, dass auch das Wasser an sich nicht gerade einladend aussieht. Das alles führt dazu, dass wir uns hier nur etwas umschauen und dann (leider) direkt weiterfahren müssen.

Wir suchen an der nächsten Touristeninformationstafel nach einem Ersatzstop. In der Nähe gibt es noch einen Aussichtspunkt, von dem aus man noch einen Blick auf die andere Seite des Berges – in Richtung der Küste bekommt. Es sind nur einige Minuten bis wir die 680 Meter nach oben überwunden haben und werden direkt mit einem tollen Ausblick belohnt. Mittlerweile hat auch der Himmel etwas aufgeklart, sodass auch der Dunst über dem Tal etwas verschwunden ist.

Nachdem wir hier die Aussicht für eine Weile genossen haben, machen wir uns dann auf den Rückweg zu unserem Ferienhaus. Theo nutzt die 90-minütige Fahrt für einen Mittagsschlaf, was uns heute ganz gelegen kommt. Schließlich wollen wir heute Abend noch das große Feuerwerk anschauen.

Zuhause angekommen, gibt es dann noch etwas Spielzeit, bevor wir uns daran machen den Grill anzuschmeißen. Dabei gab es eine ungewöhnliche Hürde zu überwinden. Im Deckel des Grills befand sich nämlich eine Handgroße Heuschrecke, die gar nicht zu überreden war den Grill nun zu verlassen. Im Gegenteil, sie verkroch sich zunächst unter dem Grillrost und später dann noch unter den Gasbrennern. Wir sagen mal so: Sie war seit dem nie wieder gesehen. Erstaunlicherweise haben Lotti und Theo an den australischen Würstchen nichts auszusetzen. Es gibt also die Hoffnung, dass sie satt werden.

Bis zum Feuerwerk um 21 Uhr ist es aber noch etwas Zeit. Neben diversen Spielen die angefangen werden, nutzen wir die Zeit auch zum Koffer packen. Morgen ist es nämlich für uns an der Zeit das schöne Ferienhaus hier wieder zu verlassen. Morgen reisen wir zurück nach Sydney. Wir hoffen dass sich die Stadt hier vom Silvestertrubel etwas beruhigt hat, und wir so die Möglichkeit haben uns ein paar schöne Orte mit den Kindern anzuschauen. Lange wollen wir aber nicht bleiben, sodass wir uns ein Haus für zwei Nächte gebucht haben.

Irgendwann ist es dann aber doch an der Zeit uns auf den Weg nach Wollongong zu machen, wo das größte Feuerwerk der Region stattfinden soll. Leider sind wir nicht die einzigen mit diesem Plan und so wird schon relativ schnell klar, dass die Suche nach einem Parkplatz zu einem echten Problem wird. 20 Minuten lang fahren wir durch eine Gasse nach der anderen. Schließlich finden wir aber ein Stück Straße auf dem eigentlich absolutes Halteverbot ist, von dem man aber direkt auf den Leuchtturm schauen kann, von dem aus das Feuerwerk abgefeuert wird. Nach einer kurzen Recherche über die Konsequenzen eines solchen Parkvergehens stellen wir uns auf die andere Straßenseite direkt an die Küste mit einem super Ausblick auf den Strand und den Leuchtturm.

Der Vorteil an der langen Parkplatzsuche ist, dass es nun nicht mehr lange ist bis das Feuerwerk auch wirklich losgeht. Um uns herum gesellen sich immer mehr Menschen, darunter vor allem Austrlier aus der Region. Eine Dame die mit ihrer Tochter kurzzeitig den Platz neben uns einnahm, schenkt uns noch diverses Knicklichtzubehör, bevor sie sich dann doch in Richtung Strand verabschiedet. Wir halten hier aber die Stellung und genießen den wundervollen Ausblick auf das tolle 10-minütige Feuerwerk um 21 Uhr.

Theo entscheidet allerdings relativ schnell, dass er keine Lust auf Feuerwerk hat. Ihm ist das Geknalle zu laut, und so sucht er sich einen besonderen Platz, auf dem er dann aber trotzdem geduldig abwartet bis auch wir fertig geschaut haben.

Der Vorteil an unserem nicht ganz legen Parkplatz ist, dass wir 30 Sekunden nach Abschluss des Feuerwerkes schon wieder im Auto sitzen und uns auf den Heimweg machen kann. Dieser dauert ein Glück auch nur 15 Minuten, sodass Lotti und Theo dann trotzdem um kurz nach 10 schlafen. Welche Konsequenzen die EInschlafzeit für den morgigen Tag hat, wird sich dann zeigen.

Wir wünschen zunächst einen guten Rutsch ins neue Jahr – vom anderen Ende der Welt