Um 5:00 Uhr klingelt unser Wecker – es geht endlich wieder los. Wenn auch nicht für lange Zeit. Auf dem Handy befindet sich schon eine freundliche Erinnerung von EasyJet, die uns auffordert pünktlich zu sein. Man würde nicht warten. Da hat jemand vertrauen in seine Kunden.
Als wir es dann nach Tegel geschafft haben, geht es für uns ins alte Air Berlin Terminal, von dem nicht mehr viel an die vergangene Zeit erinnert. Ein bisschen Wehmut kommt aber schon auf. Aber was Solls, wir wollen ja nur weg, wie, ist ja erstmal egal.
Unser Flieger wartet schon auf uns, als wir (überpünktlich, 20 Minuten vor dem Ende des Einstieges) am Gate ankommen, brüllen die motivierten Mitarbeiter schon durch die Halle, ob noch Passagiere rumstehen, die nach Stockholm wollen.
Kurz nachdem wir einsteigen, geht es auch schon los. Mit Verfrühung. Der Flieger selbst ist dabei alles andere als voll. Es sind viele Plätze frei.
Der Flug, der eigentlich fast zwei Stunden dauern sollte, ist dann nach knapp mehr als einer Stunde aber auch schon wieder beendet und wir setzen zur Landung in Schweden an. Lange erkennt man durch die dicke Wolkendecke nichts, bis sich dann auf einmal die weiße Pracht des Stockholmer Waldes vor uns präsentiert. Es hat tatsächlich ordentlich geschneit in der letzten Nacht, so dass die ganze Umgebung in eine dicke weiße Schicht gehüllt ist. Das gilt auch für den Flughafen. Direkt nach der Landung informiert uns der Pilot, dass wir noch kurz warten müssen, weil die Taxiwege gerade enteist werden. Diesen Service werden wir uns schon bald für Bürgersteige wünschen.
Stockholm
In die Stadt fahren wir mit dem Arlanda Express, der seinem Namen alle Ehre macht. Wer noch nicht wusste, in welchem Land er gerade gelandet ist, der wird jetzt darüber informiert. Auf der Rolltreppe die zum Bahnhof herab fährt, laufen laut die größten Hits von Abba. In Endlosschleife. Gut, dass wir nur 10 Minuten auf den Zug warten müssen.
Nach circa 20 Minuten, während denen wir mit 180 Km/h durch die schwedische Winterlandschaft gedonnert sind, kommen wir am Hauptbahnhof an. Von hier ist es nur ein kurzer Fußweg zu unserem Hotel. Kurz ist der Weg wirklich, allerdings brauch man für die paar Meter eine ganze Weile, denn es ist spiegelglatt. Immer wieder müssen wir die Gehwege verlassen und auf der Straße weiterlaufen, weil die wenigstens einigermaßen frei sind. Hier wäre der Enteiser vom Flughafen tatsächlich sehr praktisch. Besonders problematisch ist die Straße, in der unser Hotel ist. Vom Bahnhof kommend, muss man ein paar Höhenmeter gutmachen, um ins Hotel zu kommen. Bei Glatteis gar nicht so leicht. Eine Asiaten rutscht die ersten paar Meter auch direkt wieder zurück.
Trotzdem schaffen wir es aber ins Hotel, und zu unserer Überraschung können wir direkt in unser Zimmer, und das obwohl es erst 9:00 Uhr ist. Nachdem wir unser Gepäck sortiert haben, machen wir uns zurück auf den Weg zum Hauptbahnhof um dort in eine Stadtrundfahrt zu beginnen. Mittlerweile sind auch die Gehwege in einem Zustand, in dem man sie betreten kann.
Die Busse sind super, um einen ersten Eindruck über die Stadt zu gewinnen, und einen Plan für den nächsten Tag zu machen.
Warum nur einen Plan für morgen? Weil der für heute schon feststeht. Nachdem wir für einen kurzen Nachmittagsstop im Hotel waren, lassen wir uns von einem Uber abholen und zum Museum fahren.
Vasa Museum
In diesem Museum geht es nur um ein Schiff, die Vasa. Hier steht das einzige verbliebene Schiff aus dem 17. Jahrhundert. Und auch die Geschichte des Schiffes ist durchaus bemerkenswert. Denn das Besondere ist, dass das Boot nie mehr als 2.000m gefahren ist, bevor es im Hafen von Stockholm versank und dort über 300 Jahre auf seine Bergung wartete.
Das komplette Museum schlängelt sich auf 6 Etagen um dieses wunderbar erhaltene Segelschiff und erzählt seine Geschichte und vom damaligen Schiffsleben.
Wir waren im Sommer ja auch schon von der Interaktivität des Erdölmuseums in Stavanger begeistert. Hier im Vasa Museum kann man sogar sein Handy als Audioguide benutzen und dafür das kostenlose WLAN nutzen.
Nach fast 2 Stunden machen wir uns vom Museum zu Fuß auf zurück Richtung Hotel. Mittlerweile hat es auch wieder angefangen zu Schneien. Kaum auf der Straße angekommen, werden aus den Flocken aber Tropfen. Wenn es heute Nacht jetzt also wieder richtig kalt wird, wird der nächste der Morgen bestimmt spannend. Auf Grund des Schneeregens fällt unser Spaziergang dann doch etwas kürzer aus, als ursprünglich geplant. Die Königsfamilie besuchen wir also doch erst morgen. Ist aber auch gar nicht so schlimm, weil die Sonne sowieso schon dabei ist hinter dem Horizont zu verschwinden.
Von außen macht unser Hotel leider gar nichts her, umso schöner ist es aber drinnen. Schon die Lobby strahlt eine unglaubliche Gemütlichkeit aus. Diese wird nur von den Zimmern noch übertroffen. Sie sind zwar sehr klein, haben aber alles was man sich wünscht. Das Bett hier, welches überraschender Weise nicht von Ikea kommt, ist auf jeden Fall das komfortabelste, welches wir in einem Hotel je hatten.
Endgültig wird sich das ja aber erst morgen früh sagen lassen.