Ach wie war das schön, als wir gestern von der ruhigen See berichtet haben. Heute haben wir den Ärmelkanal endgültig hinter uns gelassen und sind in die berüchtigte Biskaya abgebogen. Vor der schönen Küste Frankreichs, die allerdings in weiter Ferne liegt, zeigt uns die See was sie kann. 

Aber fangen wir bei der Nacht an. Mit zunehmender Wellenhöhe nahm auch die Anzahl der Geräusche auf dem Schiff immer weiter zu. Theo hat das ab und zu mal gestört, aber im Großen und ganzen haben die beiden gut durchgeschlafen.

Auf Grund der äußeren Umstände und den bis zu 10 Meter hohen Wellen, findet das Frühstück heute nur für drei von uns statt. Jule besichtigt in der Zeit die hervorragenden medizinischen Einrichtungen an Bord unseres Schiffes. Es gibt aber gleich zwei gute Nachrichten. Die Wellen sollen im Laufe des Tages auf nur noch 6 Meter abschwächen, und Jule hat die „mir doch egal“-Spritze vom Doktor bekommen.  Mal gucken ob wir dann später auch irgendwo wieder auf ein Außendeck dürfen – diese sind im Moment nämlich alle gesperrt.

Den ganzen restlichen Vormittag verbringen wir in der Kabine. Drei von vier Mitreisenden findet die Situation etwas mulmelig. Theo und ich haben kurz mal versucht über das Schiff zu spazieren, aber das ist vor allem auf den höheren Decks absolut nicht möglich. Selbst die Besatzung ist stark dezimiert. Und das alles, obwohl das Wetter gar nicht so schlecht ist.

Beim Mittagessen ist heute auch einiges anders. Man muss sich entscheiden, ob man einen Teller oder ein Glas mit zum Tisch nimmt, beides geht nicht, sonst fliegt eines ab. Außerdem gibt es alle Getränke nur aus den bruchfesten Kindergläsern.

Den Nachmittag verbringen wir entsprechend größtenteils auf der Kabine. Erst kurz vor dem Beginn entscheiden sich Lotti und Theo dann doch, auch heute beim Nachmittagsprogramm des Kids Clubs teilnehmen zu wollen. 

Zum Abendessen sind wir dann immerhin wieder zu dritt beim Essen. Rückblickend hat die Spritze also wohl irgendwas bewirkt, aber dann doch nicht gewirkt. Ab morgen dürfte das Meer dann auf jeden Fall ruhig sein, da ist dann unser erster Landtag. Der ruhige Tag heute, wird also nicht geschadet haben.