Unser Tag beginnt mit Stillstand. Wir werden wach und sehen vor unserem Balkon bereits die leuchtenden Lichter von Gran Canaria. Wir fahren aber nicht, sondern liegen still wie ein Segelboot vor dem Hafen. Unser Kapitän beschreibt die Situation dann im Laufe des morgens so „sie wissen ja, umso weiter südlich man fährt, um so lockerer lebt es sich”. Wir sind also pünktlich da, aber der Lotse der uns in den Hafen bringe soll lässt sich noch nicht blicken. Hinter uns stehen bereits zwei weitere – ein Glück aber sehr kleine – Kreuzfahrtschiffe in der Warteschlange. Mit gut 45 Minuten Verspätung setzen wir unsere Fahrt dann aber fort.
Noch während dem Einlaufen fängt es an zu regnen. Das lässt direkt die grausigen Erinnerungen des letzten Hafens aufblitzen, aber die Wettervorhersagen sind sich alle einig, der Regen huscht vorbei.
Nach einem gemütlichen Frühstück, während dem ausgiebig über die korrekte Temperatur von warmer und kalter Milch diskutiert wurde, starten wir unseren Landgang. Unser Ziel ist es, zunächst eine Rundfahrt mit den üblichen Hop-On Bussen zu machen, und uns dann ein paar schöne Flecken zur genaueren Inspektion auszusuchen.
Stadtrundfahrt durch Las Palmas
Noch auf dem Weg zu den ikonischen roten Bussen erkennen wir, dass wir nicht die einzigen mit dieser Idee waren. Es formte sich bereits eine lange Schlange vor der Haltestelle am Hafen. Da half es auch nichts, dass der Anbieter bereits fünf Busse hier geparkt hatte. Auf dem Weg zur Haltestelle dachten wir uns, wir wären besonders schlau und haben die Tickets einfach schnell online gebucht. Das hat zwar alles geklappt, aber man musste die Online Tickets dann noch, gegen echte einlösen – und dafür musste man sich dann doch anstellen. Pech gehabt. An dieser Stelle sind wir alle von den warmen Temperaturen überrascht. Die Kinder stöhnen bereits das erste mal über die ausgebrochene „Hitze“ von angeblichen 23 Grad. Die Sonne heizt aber zusätzlich ordentlich ein.
Nach gar nicht so langer Zeit haben wir dann unsere Online Tickets gegen „echte“ Tickets eingetauscht und dürfen den heiligen Bus betreten. Wir machen es uns oben, in der offenen Etage gemütlich. Gerade als wir die Kinder mit Sonnencreme eingeschmiert haben, schiebt sich eine dunkle Wolke vor die Sonne und unsere Abfahrt wird von einem kräftigen Regenschauer begleitet. Das sorgt direkt für gute Stimmung an Bord des Busses.
Ein Glück handelt es sich aber nur um einen kurzen Schauer. Noch während wir durch die eher nicht so ansehnliche Innenstadt fahren, zeigt sich bereits wieder die Sonne. Mit unserem Bus geht es durch kleine Gassen, kurze Tunnel, Berg hoch, Berg runter, und sogar ein Stück über die Autobahn. An einer Stelle haben wir auch eine schöne Aussicht über die ganze Stadt.
Wir ändern unseren Plan dann aber doch spontan, und steigen bereits in der Altstadt von Las Palmas aus, um uns hier etwas umzusehen. Es herrscht reges Treiben in den kleinen engen Gassen; nicht nur, weil drei Schiffe im Hafen liegen, sondern auch weil mehrere Bühnen und allerhand Absperrungen für ein Event aufgebaut werden. Wir lassen uns davon aber nicht abhalten, und machen einen gemütlichen Spaziergang vorbei an allerhand Sehenswürdigkeiten.
Irgendwann sind wir dann aber genug spaziert, und wir begeben uns zurück zu unserer Bushaltestelle um die Runde durch die Stadt abzuschließen, und eine Mittagspause auf dem Schiff einzulegen. Von diesem Stop sind es nur noch knappe 15 Minuten zurück in den Hafen von Las Palmas.
Poema del Mar Aquarium
Nach der Mittagspause beschließen wir noch das örtliche Aquarium zu besuchen. Auf dem Weg dort hin durchqueren wir aber zunächst das örtliche Einkaufszentrum, welches hauptsächlich durch Leerstand und Verfall geprägt ist. Einen Supermarkt gibt es aber trotzdem noch, und diesen besuchen wir dann auch. Noch immer fehlen uns ein paar Kleinigkeiten, die am Ende wohl nicht mehr in unsere acht Koffer gepasst haben.
Von hier aus geht es zu Fuß weiter zum Aquarium. Es sind insgesamt nur ein paar Minuten Fußweg, und unsere AIDA bleibt die ganze Zeit in Sichtweite.
Angekommen sind wir dann aber erst über die Eintrittspreise schockiert. Sogar so stark, dass wir den gesamten Besuch in Frage stellen. Es ist mittlerweile 16:00 Uhr, und obwohl das Aquarium schon um 17:30 Uhr schließt, gibt es keinen Rabatt. So zahlen wir zu viert 90€ Eintritt.
Am Ende lohnt sich der Eintritt dann aber doch. Das Aquarium ist in Abschnitte aufgeteilt. Zunächst läuft man durch den Dschungel und kann viele dort ansässige Tiere entdecken, bis man sich dann irgendwann zu den Tieren der Tiefsee vorgearbeitet hat. Und spätestens hier wird es dann auch richtig beeindrucken. Durch das relativ unscheinbare Gebäude ist es dann schon sehr überraschend, dass man auf einmal vor der größten Aquariumsscheibe der Welt steht.
Neben verschiedenen Hai Arten, können wir hier auch die größten Rochen entdecken, die wir jemals gesehen haben. Das Aquarium am Ende ist auch nicht das einzige dieser Größe. Auch während des Rundgangs läuft man an mehreren sehr großen Tanks vorbei. Die Kinder sind zumindest sehr beeindruckt und hatten jede Menge Spaß. So ist dann auch der Einritt irgendwie zu verkraften.
Am Abend genießen wir dann das Auslaufen bei sommerlich warmen Temperaturen, bevor es Abends dann noch zur ersten Elternversammlung in den Kids Club geht. Hier wird uns noch Mal erklärt was es alles an Programmpunkten geben wird in den nächsten zwei Monaten (etwas komisch wenn man das so schreibt). Auch wird uns bestätigt das sowohl Lotti als auch Theo gut angekommen sind, und munter an allen Aktivitäten teilnehmen.
Jetzt machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten afrikanischen Ziel: Kap Verde, spätestens hier sind wir dann wieder im Richtigen Sommer angekommen. Uns erwarten Temperaturen um die 30 Grad. Zunächst folgen nun aber zwei Seetage und das große Halloweenfest auf dem Schiff.