Es war mal wieder Zeit die Uhr zurück zu drehen, und so beginnt auch dieser Tag eine Stunde früher als sonst. Der sehr frühe Sonnenaufgang ab 5:00 Uhr hilft natürlich auch nicht dabei den Schlaf der Kinder zu verlängern. Aber wir wollen uns mal nicht beschweren.
Auf Grund des speziellen Datums startet unser Frühstück heute anders als sonst. Es wartet ein komplett eingedeckter Tisch auf uns – inklusive der persönlichen Geburtstagsgratulation aller Kellner.
Es gibt aber weitere feierliche Anlässe am heutigen Tag. Es hat sich göttlicher Besuch angekündigt. Wie unser Kapitän es so schön sagte „Neptun ist der einzige Gott, für den auch ein Kapitän auf die Knie gehen muss“, und eben dieser Neptun hat sich angekündigt um den goldenen Schlüssel der Aida in Empfang zu nehmen.
Die Vorbereitungen dafür laufen schon am Vormittag auf Hochtouren. Während das Pooldeck für die Audienz noch Mal auf Hochglanz gebracht wird, werden auch die Kinder entsprechend feierlich verziert. Es heißt „Unter Wasser“-Schminken mit den Kids Club Betreuern. Und das ganze auch noch im Theatrium.
Theo wird am Ende übrigens gelobt, weil er so schön konzentriert still gehalten hat. Er entscheidet sich etwas exotisch für ein Seepferdchen, während Lotti klassisch den Wal nimmt.
Anschließend spielen beide noch mit ihren Freunden aus dem Kids Club im Theater, bevor dann die Reiseleiter die eher älteren Reiseteilnehmer auf die Umstände in Südamerika vorbereiten möchte. Für manche scheint es dann doch überraschend zu sein, dass die örtlichen Reisebusse unter Umständen nicht der europäischen 5-Sterne Wertung entsprechen könnten.
Irgendwann steht dann die erste Betreuungszeit im Kids Club an, an der beide heute unbedingt teilnehmen wollen. Es steht auch weiterhin die Probe für das große (erste) Bühnenprogramm der Kinder an. Wir nutzen die Zeit für etwas Entspannung. Unsere Körper sind daran gar nicht gewohnt, wir haben beide bereits den Hinweis unserer Uhren bekommen, dass sich unsere Vitalwerte zum positiven verbessert haben. Ich bin mir aber sicher, dass die Nebenwirkungen des Buffets diese Verbesserung wieder wett machen
Lotti geht heute auch wieder mit dem Kids Club (wir sollten uns dafür wirklich langsam einen Code ausdenken) zum Mittag. Wir essen trotzdem nicht allein, sondern mit anderen Eltern die unser Schicksal teilen. Der Vorteil ist, dass durch die anderen Kinder am Tisch auch Theo etwas unterhalten ist. Und wir durch die Erwachsenen. Haha.
Es ist aber immer noch nicht Zeit für den Besuch von Neptun. Allerdings haben wir draußen über 30 Grad, und obwohl die Luftfeuchtigkeit gefühlt bei 100 Prozent liegt, verspürt Theo den Dran endlich die Poolsaison im Kids Club (schon wieder) zu eröffnen. Langsam fällt uns auch kein Grund mehr ein, warum er dort nicht rein darf. Deshalb eröffnen wir jetzt also endgültig die Poolsaison. Lotti kommt etwas später nach. Beide führen ihre Schwimm- und Tauchkünste vor.
Beendet wird der Badespaß von der Uhr – es ist Zeit zu gehen. Wir müssen los aufs Pooldeck, um Neptun gebührend zu empfangen. Weil so eine Äquatortaufe ja natürlich auch ein bisschen eine Aufgabe sein muss, macht Neptun es uns nicht ganz so leicht. Auf die Temperaturen hat er als Gott des Wassers keinen Einfluss, aber lässt sein Element auf uns fallen um uns spüren zu lassen, wer hier das sagen hat. Mit einem großen Applaus wird er von unserem Kapitän empfangen.
Neptun kommt natürlich standesgemäß mit seiner Gefolgschaft. Einige haben erstaunliche Ähnlichkeit zu den Beteuern aus dem KC, aber das fällt weder Lotti noch Theo – auch nach wiederholten Nachfragen nicht auf. Es muss sich ja auch um einen großen Zufall handeln.
Wie dem auch sei, wir und das ganze Schiff wollen uns jetzt von Neptun taufen lassen. Das hat zur Folge, dass sich über das Pooldeck eine ordentliche Schlange bildet. Aber die Stimmung ist gut, für musikalische Untermalung ist gesorgt – also stellen wir uns an, und schaffen es auch irgendwann bis ganz nach vorn.
Wir präsentieren also feierlich:
Jule – die Joghurtmakrele
Theo – der Tintenfisch
Lotti – der Liebesfisch
Flo – der Frauenfisch
Mit der Taufe und dem abschließenden Abendessen endet dieser aufregende Tag dann auch. Wir befinden uns weiterhin mitten auf dem Atlantik, auf dem Weg nach Brasilien. Unser Kapitän fährt mit maximaler Geschwindigkeit, damit die tatsächliche Äquatorüberquerung morgen nicht mitten in der Nacht stattfindet.
Heute Nacht gibt es dafür (mal wieder, aber dafür (hoffentlich) vorerst zum letzten Mal) eine Zeitverschiebung. Man “schenkt” uns mal wieder eine Stunde; die uns die Kinder dann klauen. Damit sind wir aber vorerst in der Zeitzone von Rio de Janeiro angekommen. Also sind wir dann ab morgen früh vier Stunden hinter Deutschland.
Geplante Ankunft in Salvador, Brasilien bleibt immer noch der 6. November 10:00 Uhr.
Ob es jetzt für jeden Seetag einen eigenen Beitrag geben wird, wird sich zeigen. Vielleicht gibt es auch hier an dieser Stelle Updates.