Die (vorerst) letzte Zeitumstellung ist geschafft, wir sind endlich in der Zeitzone von Brasilien angekommen. 

Der Morgen startet – wenn auch etwas früh – ganz entspannt. Lotti und Theo spielen noch etwas in der Kabine, bevor wir uns dann auf den Weg zum Frühstück machen.

Ein nettes kleines Detail ist die Infotafel an der Rezeption, die uns jeden Tag mit etwas (manchmal auch unnötigen) Wissen versorgt. Meist gibt es Infos zu den nächsten oder vergangenen Häfen – oder eben zum Gewässer unter uns.

Die erste Zeit im Kids Club besteht heute aus der Generalprobe zur ersten großen Show, die die Kinder heute Abend im Theatrium aufführen werden. Da ist die Aufregung natürlich groß. Auch Theo möchte dieses Mal bei der Show teilnehmen. Außerdem geht auch er heute zum ersten Mal mit der Kindergruppe essen. Das klappt auch erstaunlich gut, überhaupt fühlt auch er sich jetzt richtig wohl im Kids Club. Sowohl mit den Betreuern, als auch mit den anderen Kindern. Lotti ja sowieso.

Den restlichen Tag machen wir dies uns das. Lotti geht zum Kinderchor mit Jule, während Theo und ich eine Show im Theater gucken. Bis es dann Zeit für (Überraschung) den Kids Club ist.
Die meisten Tage sind die beiden jetzt von 10:30 bis 12:30 Uhr, und dann wieder von 16:00 bis 18:00 Uhr in der Betreuungszeit. Zu den anderen Tageszeiten gibt es dann oft Familienprogramm, wie das Basteln zu Halloween oder eben den Chor. Außerdem kann man in der Zwischenzeit die Räumlichkeiten des Kids Clubs nutzen und dort spielen basteln. Der Vorteil dieser langen Reise ist natürlich, dass sich die Betreuer und die Kinder voll aufeinander einstellen können. So kennen alle die Kinder beim Namen und die zugehörigen Eltern natürlich auch. Man merkt außerdem, dass alle Betreuer ausgebildete Erzieher sind, die machen die Arbeit mit den Kindern total super. Mancher Kindergarten könnte froh sein, so engagierte Mitarbeiter zu haben. Gerade Theo würde mit Sicherheit auch nicht dort hingehen, wenn er sich nicht wohl fühlen würde. Auch wenn man sich zufällig auf dem Schiff trifft, und die Betreuer eigentlich frei haben, kommen sie immer vorbei und fragen ob alles gut ist, und hören sich die Erzählungen der Kinder an.

Das gilt aber eigentlich für alle Angestellte hier auf dem Schiff. Das Gefühl der Reise ist ein ganz anderes, als bei den ‚normalen‘ Kreuzfahrten. Irgendwie kennt man sich eben irgendwann 😅 So ist man dann nicht mehr nur eine Kabinennummer, sondern wird beim Gang über das Schiff mit Namen gegrüßt. Auch der Kapitän lässt sich regelmäßig im Gästebereich blicken – das ist sonst ja auch eher nicht (mehr) üblich.

Nun aber genug mit den Lobeshymnen auf Aida. Nachdem wir uns die Zeit ohne Kinder mit anderen Pärchen bei diversen Runden UNO vertrieben haben (bei denen der Verfasser dieses Beitrags keinen einzigen Sieg erringen konnte), ist es langsam Zeit für das Highlight des Tages. Beim Abendessen müssen wir uns dann irgendwann beeilen, denn die Kinder müssen pünktlich um 19:00 Uhr abgegeben werden, sie brauchen schließlich noch Kostüme. Während ich die Kinder abgebe, sichert uns Jule schon die erste Reihe im Theater. Um 19:30 beginnt dann die Prime Time, die allabendliche Show über dies und das. Heute sind unsere Kinder dann ein Teil der Show. Das ganze untere Deck des Theaters besteht aus wartenden Eltern. Ein bisschen schade für unseren Lektor, der am Anfang der Show noch durchaus amüsante Geschichten von seinen Reisen erzählt. Irgendwann ist es dann aber Zeit – gefühlt alle Kinder die mitreisen betreten die Bühne und führen den einstudierten Tanz vor – zum ersten Mal auch unser Theo, der ohne Frage der jüngste Teilnehmer ist.

Nach dem Auftritt der Kinder, geht dann die eigentliche Show noch weiter. Es werden zwei Freiwillige gesucht, die an einem Quiz über die Reise teilnehmen wollen. Nach einem (mehr oder weniger) kleinen Schubser wird Jule von der Moderatorin als freiwillig erkannt und ist schon Kandidatin zum Mini-Quiz.

Natürlich kann Jule alle Fragen richtig beantworten, und sichert uns so den ersten Preis: eine Aida Quietscheente.

Im Anschluss beeilen wir uns, unsere beiden Show-Stars abzuholen. Theo erzählt uns ganz stolz, dass er im Theater aufgetreten ist. Er hat uns also offensichtlich nicht winken sehen.

Heute Nacht wird es im Schiff dann ein mal laut rumpeln, wir fahren über den Äquator. Wir wurden ja aber bereits ganz vorbildlich von Neptun getauft, also kann ja nichts schief gehen..