Als wir am Morgen unsere Vorhänge aufziehen sind wir bereits von Bergen mit schneebedeckten Gipfeln umgeben und befinden uns schon mitten im Fjord. Ushuaia liegt ja auch schon im Land, sodass wir nachts direkt in den Beagle Kanal starten. So wird es die nächsten Tage auch weitergehen.
Um 9:00 Uhr am Morgen, starten wir schon mit dem ersten heutigen Programmpunkt. Der Einfahrt in die Gletscher Passage, die sogenannte Allee der Gletscher. Erinnert ihr euch an den Offizier Jakob? Das ist einer der Highlights, die er uns versprochen hatte. Und wir sitzen quasi schon den ganzen Morgen staunend und mit dem Fotoapparat auf der Kabine.
Also die Allee der Gletscher besteht im wesentlichen aus vier Gletschern, die allesamt fast oder direkt bis ans Wasser heran reichen. Die Berge gehören zum Südpatagonischen Eisschild, welches das aufgrund der komplett bedeckten Antarktis nur das zweitgrößte Eisschild bildet.
Als erstes erreichen wir um 9:18 Uhr den Italia Gletscher. Er reicht tatsächlich bis ans Wasser und ist wirklich imposant anzusehen. Man kann sogar erkennen, an welcher Stelle vor kurzem Eisabgebrochen sein muss. Auch im Wasser schwimmen ein paar ziemlich winzige Eisberge.
Es folgt um 9:30 Uhr der France Gletscher. Das Eisfeld dieses Gletscher liegt etwas in zweiter Reihe, daher lässt er sich nicht so gut beschreiben, aber laut unserem Lektor soll es dort einen See geben.
Um 9:55 Uhr erreichen wir den- Alemania Gletscher. Dieser ist schon deutlich kleiner und lässt deutlich den klimawandelbedingten Rückgang der Eisschicht erkennen. Dies sieht man zum einen an dem helleren Stellen im steinigen Bergmassiv und zum anderen aus Berichten und vergleichen von Fotos.
Überhaupt gibt es im Südpatagonischen Eisschild nur zwei Gletscher, die aktuell nicht schrumpfen.
Den Abschluss macht um 10:00 Uhr der Romanche Gletscher. Wir dachten das wäre eine sehr kreative Schreibweise von Rom, aber es handelt sich dabei um ein französisches Expeditionsschiff. Es ist klar der kleinste Gletscher und aus ihm ergießt sich ein enormer Schmelzwasserwasserfall.
Mit drei Tönen unseres Typhons verabschieden wir uns aus der Passage der Gletscher und nehmen langsam wieder Fahrt auf. Der Kapitän kündigt noch eben an, das Deck 5 außen nun aufgrund des aufkommenden Windes geschlossen bleibt. Es hatte auch angefangen sich zuzuziehen. Aber das ist ja das gute an einem Kanal bzw. im Fjord in den Bergen – die Wellen sind selbst bei Wind nicht vorhanden. Er erzählt aber auch, dass die geplante Einfahrt in den Garibaldi Fjord heute Morgen leider tatsächlich ausfallen wird. Hier ist so viel Eis, dass wir mit einem Schiff ohne Eisklasse leider nicht hinein fahren können. Dafür legen wir uns dann heute Abend vor einen anderen Gletscher.
So schippern wir den restlichen Tag bis bestimmt 17 Uhr bei wechselhaften Wetter weiter herum. Die Berge verschwinden dabei immer mal wieder in den Wolken. Am Nachmittag wir es kurz sehr nebelig und das Wasser bekommt diese ganz besonderen „Nebelwellen“. Bei einem Neugierigen Blick um die Balkonecke erstrahlt auf einmal ein Doppelregenbogen direkt vor uns. Der obere ist etwas schwächer, aber der untere ist perfekt und man kann sowohl den Anfang als auch das Ende erkennen. Mit der Zeit verändert er sich so, dass es am Ende scheint, als würde eine Regenbogenschicht auf dem Wasser schwimmen. Das haben wir noch nie gesehen.
So nun haben wirheute noch gar nicht über den KidsClub gesprochen, da befanden sich unsere Kinder nämlich während der nachmittaglichen Entdeckungen. Am Eingang prangte seit heute früh der Hinweis, dass die allabendliche PrimeTime heute speziell für Kinder und Familien sein wird. Da waren natürlich alle schon ganz gespannt.
In 20 Minuten mussten wir das Abendessen abschließen um pünktlich zu kommen.
Die Show wurde von der Entertainment-Managerin Janina im Krümelmonsterkostüm moderiert und war süß gemacht. Eine Sängerin vom Showteam sang ein Vaiana Lied, es wurde mit dem Kindern „Wer bin ich“ gespielt und am Ende kam auch noch Dodo auf eine Runde Pantomime und Piratentanz vorbei.
Das war ein gelungener Lückenfüller bis zum Highlight des Abends.
Denn kaum war die Show vorbei, düdelte es bereits von der Brücke, dass wir uns dem Agostini Fjord nähern. Das besondere an diesem Abschnitt ist, dass hier noch nie ein so großes Schiff gefahren ist – sehr aufregend also für alle.
Für eine Weile haben wir tolle Ausblicke auf die umringenden Berge mit den tollsten Formationen. Auf unserer Steuerbordseite ist vor allem der Monte Sarmiento sehr markant.
Um etwa 20:15 erhaschen wir dann einen ersten Blick auf den Gletscher. Dieser baut sich im Verlauf immer weiter Tee r auf und präsentiert sein massives Eisschild im tollsten blau und im Licht der Abendsonne. Aufgrund der wieder einmal guten Wetterbedingungen, haben wir nun etwa 45 Minuten Zeit um uns auf der Stelle um 180 Grad zu drehen. So bietet sich uns vom Balkon aus ein grandioser Blick. Wir dachten nur, dass die Schau nach dem Gletscher beendet wäre. Aber da täuschten wir uns sehr. Denn was bisher nur Backbord zu Gesicht bekam, war ein toller Ausblick auf die Darwin Kordilleren.
Während die Kinder schon bei einem Tonie im Bett liegen, genießen wir noch den Ausblick.