Heute wird es irgendwie schon mittags, bevor wir vom Schiff runter kommen. Eigentlich wollten wir uns heute, am ersten Tag in diesem Hafen, San Antonio selbst anschauen, bevor es dann morgen nach Santiago, in die Hauptstadt Chiles gegangen wäre. Allerdings bleibt es für uns beim Konjunktiv.
Im Moment geht eine ganz schöne Erkältungswelle über das Schiff. Nachdem es zuerst die Kinder erwischt hatte, sind nun wir beide an der Reihe. Bevor wir also wieder zurück in die wärmeren Gebiete fahren, gibt es noch Mal eine richtige Grippe inklusive Fieber und allem was sonst so dazugehört.
Nach einer ordentlichen Ladung Ibuprofen und Paracetamol mit Wechselwirkung schaffen wir es dann aber doch noch an Land. Unser Ziel heute ist ein kleiner Nationalpark auf der anderen Seite der Bucht. Wir bestellen uns also einen Uber zum Hafen, und lassen uns die 20 Minuten von der einen Bucht zur Anderen fahren. Wir kommen nicht ganz am Ziel an, sodass sich auch unsere Fahrerin zwei mal versichert, ob wir wirklich hier raus wollen. Wir bestätigen das aber, und machen uns die letzten Meter zu Fuß auf den Weg.
Von der Straße führt nur ein kleiner Pfad in den eigentlichen Nationalpark. Eigentlich erwartet man hier gar nichts mehr. Nach circa 15 Minuten kommen wir dann aber am Besucherzentrum des Feuchtgebiets an, und erkennen, dass wir dann wohl doch nicht so falsch unterwegs waren. Unser Weg führte uns bereits unter diversen Eukalyptusbäumen hindurch. Ein erster Vorgeschmack auf Australien.
Erstaunlicher Weise ist fast niemand außer uns hier. Wir teilen uns den Beginn des Wanderweges lediglich mit einer chilenischen Schulklasse, die aber gerade dabei ist zu gehen.
Von hier aus führt ein Holzsteg durch das Feuchtgebiet. Links und rechts vom Wegesrand gibt es immer wieder Informationen zu den Pflanzen und Tieren die man von hier entdecken kann. Bei dem Feuchtgebiet handelt es sich ja um die Mündung des gleichnamigen Flusses „Rio Maipo“, sodass man auch immer wieder tolle Blicke auf den Fluss und das entsprechende Tal hat.
Um die Aussicht noch etwas besser zu machen, gibt es nach circa 10 Minuten einen Aussichtsturm, auf den man hoch klettern kann. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf die ganze Bucht, und kann sogar die Aida im Hafen erkennen.
Von hier aus führt der Steg immer weiter bis zum Strand. Mittlerweile haben wir keine schützenden Dünen mehr um uns rum, und so ist es mittlerweile richtig windig geworden. Obwohl die Sonne die Luft eigentlich schön aufwärmt, tut der Wind einiges dafür um sie wieder abzukühlen. Wir laufen den Weg bis zum letzten Punkt vor dem Strand weiter. Hier gibt es ein kleines Häuschen was eigentlich genutzt werden soll um Vögel zu beobachten. Für uns eine gute Gelegenheit um die Energie der Kinder mit ein paar Snacks wieder aufzufüllen.
Nach einer kurzen Pause machen wir uns also wieder auf den Rückweg zum Eingang in den Nationalpark. Mittlerweile ist es dann auch schon späterer Nachmittag. Wir sind selbst überrascht wie viel Zeit wir hier verbracht haben. Obwohl wir noch einige Zeit hin und her überlegen, entscheiden wir uns am Ende für die Rückfahrt zum Schiff. Jule und mir geht es mittlerweile wieder deutlich schlechter, und auch den beiden Kindern merkt man die Strapazen der letzten Tage doch noch an. Wir essen alle schnell noch ein paar Pommes, bevor es dann zum Ausruhen auf die Kabine geht.
Eine Sache muss ich jetzt noch vorweg nehmen. Es wird vom morgigen zweiten Tag in San Antonio keinen Beitrag geben. Wir verbringen den morgigen Tag nur in der Kabine und schlafen abwechselnd unser Fieber weg. So wird das ganze auch noch einige Tage weitergehen. Wir hoffen, dass wir bis zum Besuch der Osterinsel alle vier wieder fit sind. Leider viel dadurch nun auch das Treffen mit unserem chilenischen Mitbewohner aus Neuseeland 2010 aus.