Heute haben wir es geschafft. Wir haben den Pazifik durchquert, und sind im Grunde soweit von Deutschland weg, wie es eben geht. Wenn man dann weiter fährt, ist man schon fast wieder auf dem Rückweg. Wie unser Kapitän nicht müde wird zu erwähnen, ist der Pazifik so groß, wie alle anderen Ozeane zusammen. Gestern Abend hatten wir unter unserem Schiff 4.000 Meter Wassertiefe. Es gab aber noch mehr Neuigkeiten am gestrigen Tag. Eigentlich war für unseren heutigen Stop in Tahiti nur ein halber Tag geplant. Wir sollten eigentlich erst um 14:00 Uhr ankommen, weil am Schiff aber noch einiges vorzubereiten ist, um die neuseeländischen Häfen anfahren zu dürfen, haben wir noch Mal mehr Gas gegeben, und sind bereits um 10 Uhr an unserem Ziel. Wir haben nun also zwei volle Tage um die Insel und ihre Umgebung zu erkunden. Bereits die Einfahrt in den Hafen bietet ein paar eindrucksvollen Ansichten auf die Insel.
Wir haben heute aber vor, die Postkartenmotive auf Tahiti hinter uns zu lassen, und die Insel direkt wieder zu verlassen. Unser Ziel ist eine der Nachbarinseln, Moorea die nur eine gute halbe Stunde per Fähre entfernt liegt. Eigentlich wollten wir die Fähre direkt nach dem Anlegen nehmen, da macht uns der französisch-polynesischen Zoll aber einen Strich durch die Rechnung. Die Beamten haben sich nämlich vorgenommen, jeden Rucksack der mitgenommen wird, auf frisches Obst oder Gemüse zu kontrollieren. Zwei Beamte kamen dazu direkt auf das Schiff, und richteten sich auf Deck 3 entsprechend ein. Wie man sich vorstellen kann, zieht sich das Ganze Verfahren zum Aussteigen dadurch aber ganz schön in die Länge. Nicht alle der 2.000 Passagiere nehmen die Ankündigung ernst, und so haben die beiden Herren ganz schön zu tun.
Wie verpassen also die erste Fähre, und müssen auf die zweite des Tages ausweichen. Wir hatten aber sowieso noch keine Tickets gebucht, sodass alles halb so schlimm ist.
Um uns die Wartezeit und die beginnenden Mittagszeit zu verkürzen holen wir im Hafen belegte Baguettes. So ist zumindest der Hunger gestillt und die wir dürfen nun bereits in den direkten Wartebereich vorrücken. Wir sind auf jeden Fall nicht die einzigen Aida Gäste, die sich auf den Weg nach Moorea machen.
Um 12:25 legt unser Katamaran dann pünktlich ab. Auf unserem großen Schiff merken wir von den Wellen schon gar nichts mehr. Hier werden wir aber schon ein bisschen durchgeschüttelt und sind froh nach den 30 Minuten den Hafen von Moorea erreicht zu haben.
Da wir mal wieder etwas planlos losgezogen sind, stehen wir nun mit vielen anderen auf dem Hafenparkplatz und sind einigermaßen überwältigt von der Schönheit der Natur und der Abwesenheit von Taxis. Kurzzeitig überlegen die Männer noch ein Mietwagen zu leihen. Diese Mission wurde aber verworfen und wir schlossen uns einer Tour an. Ein Mann ist nämlich wie ein Marktschreier über den Parkplatz gelaufen und pries seine Tour über die Insel an. 40€/$ wollte er pro Person und Kinder zahlen nur die Hälfte bzw. Gar nichts wenn sie auf dem Schoß sitzen.
Da waren wir froh überhaupt eine Möglichkeit zu haben und stiegen mit in den Bus. Dieser fuhr uns dann tatsächlich über die Insel, eine Runde rum wie sich herausstellte. Leider fuhr er wirklich nur und es gab nur zwei kleine Stopps.
Einen kurzen Fotostopp in der Cook Bay, der Bucht in der seiner Zeit James Cook Moorea erreichte. Und ein zweiter an einem Perlenladen. Erst als wir wieder in den Bus einstiegen sahen wir, dass die Sitze mit Werbung für eben dieses Geschäft bestickt war. Das mutete dann doch sehr nach Kaffeefahrt. Aber nun war dem so und wir genossen dennoch die tollen Aussichten auf die grünen Berge der Insel.
Am Ende der Tour hatten wir dann noch eine Stunde Zeit am Strand zu verbringen und ins Wasser zu gehen. Wir hatten natürlich die Badesachen eingepackt und es gab kein halten mehr bei groß und klein. Nachdem wir uns über die Korallen gekämpft hatten kamen wir im türkisfarbenen absolut klaren und warmen Wasser an und haben nur genossen. Lotti ist sogar richtig geschwommen. Und auch Theo hat mal kurz unter Wasser geschaut. Im Hintergrund die Berge von Moorea und die Palmen vom Strand. Es war ein bisschen wie im Paradies.
Nach einer Stunde wurden wir dann abgeholt und schauten nochmal von oben auf den Strand. Hierzu mussten wir erst an dem Aussichtspunkt vorbeifahren um dann mitten in einer Kurve auf einer steilen Einfahrt zu wenden. Belohnt wurden wir dann mit einem traumhaften Blick über die Lagune bis nach Tahiti.
Es ist wirklich unmöglich zu beschreiben was wir hier sehen dürfen. Diese Wasserfarbe, obwohl es nicht wirklich sonnig ist und dazu diese üppige grüne Landschaft an den Berghängen. Wirklich der absolute Knaller.
Der Bus brachte uns dann wie schon gesagt zurück zum Hafen. Somit waren wir rechtzeitig wieder an der Fähre und konnten zurück nach Papeete. Wo es auf dem Hinweg schon ein bisschen schaukelig war, hat der Ozean nochmal etwas nachgelegt und schaukelt uns ganz schön durch. Nachdem die vier Kinder erst eine kleine Tüte Chips verdrückt hatten wurde es ziemlich schnell ziemlich still. Lotti saß am Ende auch mit Spucktüte vorm Gesicht auf ihrem Sitz, aber es ist alles drin geblieben.
Im Hafen angekommen laufen wir die 10 Minuten zurück zum Schiff. Und wir können die untergehende Sonne hinter Moorea beobachten.
Mit uns teilt sich übrigens die Yacht von Mark Zuckerberg die Pier und wir bestaunen noch kurz das Hauptboot und das „Beiboot“ was selbst eine Yacht ist.
Kurz gehen wir noch auf die Kabine, bevor sich unsere Reisgruppe zum Abendessen im Brauhaus trifft.
Wir fallen anschließend glücklich und zufrieden in unsere Betten. Morgen klingelt der Wecker wieder früh. Aber dazu morgen natürlich mehr.