Heute stand eine Tour mit Lydia auf dem Programm, einer echten Lokallegende. Lydia kam vor 40 Jahren aus England nach Tahiti, eigentlich nur für einen Urlaub – geblieben ist sie dann für immer. Mit ihrem 9-Sitzer-Van brachte sie uns die Insel auf ihre ganz persönliche Weise näher. Das Fahrzeug war zwar praktisch, aber nicht ganz komfortabel: Zwei von uns mussten sich die Vorderbank teilen, was nur für die kleineren Personen unserer Gruppe infrage kam. Trotzdem war die Stimmung bestens, und Lydia unterhielt uns während der Fahrt mit Anekdoten und ihrem unverwechselbaren britischen Akzent, der auch nach all den Jahren noch charmant durchklang.
Unser erster Stopp führte uns zu den Grottes Mata Va’a Teanateatea, einer faszinierenden Grotte mitten im Grünen. Leider blieb uns keine Zeit zum Baden, aber schon der Anblick war beeindruckend. Die Grotten sind Überreste uralter Lavakanäle und mit ihrem klaren Wasser und den umstehenden Pflanzen wirken sie wie aus einer anderen Welt. Lydia erklärte uns, dass die Einheimischen diese Orte als heilig betrachten – und nach dem kurzen Aufenthalt konnten wir gut verstehen, warum.
Weiter ging es zum Taharuu Beach, dem Lieblingsstrand der Surfer auf Tahiti. Auch wenn das Wasser heute nicht das berühmte kristallklare Blau hatte – es hatte am Vortag viel geregnet –, war die Kulisse mit den dunklen Sandstränden und den riesigen Palmen atemberaubend.
Lydia erklärte uns, dass die großen Wellen und die ruhige Atmosphäre den Strand so beliebt machen. Wir spazierten ein bisschen entlang der Küste, bewunderten die Palmen, und die Kinder fanden es besonders spannend, sich die Surfer auf ihren Brettern anzuschauen.
Ein absolutes Highlight war der Vaipahi Water Garden, ein wunderschöner Park voller exotischer Pflanzen, kleinen Teichen und natürlich den berühmten Hühnern, die überall herumlaufen.
Lydia überraschte uns hier mit Tüten getrockneter Breadfruit – ein lokaler Snack, der bei uns sowohl als Wanderproviant als auch als Hühnerfutter zum Einsatz kam.
Theo fand die Hühner zwar anfangs faszinierend, aber als die kleinen Federfreunde begannen, uns auf Schritt und Tritt zu verfolgen, wurde ihm das doch ein bisschen zu viel.
Besonders die Kinder hatten hier eine Menge Spaß, und wir genossen die entspannte Atmosphäre bei unserem Rundgang durch die Gartenlandschaft.
Als nächster Punkt steht noch ein Wasserfall auf dem Programm. Es ist nur ein kurzer Weg vom Parkplatz zum Wasserfall. Auch hier ist es wieder so ein Ort, an dem man sicher einige Stunden hätte verbringen können.
Nach dem Besuch des Wasserfalls, gönnen wir uns noch eine frische Kokosnuss, die gerade erst von einer Palme gepflückt wurde. Auch wenn uns das abgefüllte Kokoswasser bisher nie geschmeckt hat, ist die frische Version sehr lecker und sehr erfrischend.
Als nächstes führte Lydia uns zum Venus Point, wo wir den Leuchtturm aus der Ferne bewunderten. Auch hier gab es wieder einen traumhaften Strand, doch der Sand war so heiß, dass man kaum darauf laufen konnte.
Die Kinder stürzten sich begeistert mit den Füßen ins Wasser, während wir den Blick auf die Lagune genossen. Lydia erzählte uns, dass der Strand ein beliebter Treffpunkt für Einheimische ist – und wir konnten gut nachvollziehen, warum. Der Kontrast zwischen dem türkisfarbenen Wasser und den dunklen Vulkanhügeln im Hintergrund war schlichtweg spektakulär.
Mit diesen Eindrücken beendeten wir den Vormittag und stiegen wieder in Lydias Van, um zurück auf das Schiff gebracht zu werden.
Nach unserem Vormittagsprogramm mit Lydia kehrten wir erst einmal zurück aufs Schiff, um uns alle gemeinsam beim Mittagessen zu stärken. Lotti und Theo waren danach bereit für ihr eigenes Abenteuer: der Kids Club. Mit Begeisterung ließen sie sich dort abgeben, während wir die Gelegenheit nutzten, um mit einem befreundeten Paar noch einmal von Bord zu gehen. Unser Plan: Jetski fahren!
Zunächst mussten wir ein Taxi finden, was sich als überraschend knifflig herausstellte. Nach einigem Suchen fanden wir schließlich einen Fahrer, der uns zu einem traumhaften Hotel brachte – ein Ort, den man sonst nur aus Hochglanz-Werbeanzeigen kennt. Weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, elegante Bungalows direkt über der Lagune – der perfekte Ausgangspunkt für unser Abenteuer.
Vor Ort wurden uns zwei Jetskis bereitgestellt, und wir starteten nach einer kurzen Einweisung voller Vorfreude. Unsere Frauen saßen hinten drauf, während wir mit bis zu 70 km/h über die glitzernden Wellen donnerten.
Der erste Stopp war die AIDA, die wir aus nächster Nähe vom Wasser aus betrachten konnten. Es war ein unglaublich beeindruckender Moment, unser schwimmendes Zuhause so majestätisch vor uns zu sehen.
Auf dem Rückweg wurde es noch aufregender: Wir entdeckten mehrere Rochen, die elegant unter uns durchs Wasser glitten.
Ein unvergesslicher Anblick! Als wäre das nicht schon genug, sprangen Jule und Manja schließlich noch vom JetSki aus ins Wasser – das war ziemlich beeindruckend.
Bevor wir das Hotel verließen, gönnten wir uns noch ein paar Erinnerungsstücke: ein Magnet für unsere Sammlung und ein wunderschönes tahitianisches Kleid für Jule. Das Hotel strahlte so viel Luxus aus, dass wir uns fast ein bisschen fehl am Platz fühlten, aber die freundlichen Mitarbeiter halfen uns schließlich auch noch mit einem Taxi zurück zum Hafen. Beim nächsten Mal würden wir die zwei Hafentage auf jeden Fall hier verbringen.
Zurück auf der AIDA warteten bereits Lotti und Theo, die von ihrem Nachmittag im Kids Club schwärmten. Wir verbrachten den Rest des Abends entspannt an Bord, während wir in Gedanken immer noch auf den Wellen des Pazifiks schwebten.
Neben uns im Hafen lag die Yacht von niemand Geringerem als Mark Zuckerberg. Das beeindruckende Schiff, das angeblich schlappe 300 Millionen Dollar gekostet hat, war wirklich ein Hingucker. Doch das Beste: Sein „Beiboot“ – eigentlich selbst eine stattliche Yacht – hätte vermutlich schon so manchen Millionär blass vor Neid gemacht.
Beim Blick auf dieses schwimmende Luxushotel konnten wir uns ein Grinsen nicht verkneifen: Unsere AIDA, ein ganzes Kreuzfahrtschiff, hat „nur“ 500 Millionen gekostet. Ein kleiner Preisvergleich, der uns mal wieder vor Augen führte, wie relativ solche Summen sein können. Während wir uns über Pools, Restaurants und ein Theater an Bord freuten, dachten wir uns: Wer braucht schon so viel Platz, wenn man sowieso nur mit ein paar Leuten unterwegs ist?
Nach dem Abendessen trommelte dann aber das Kapitän noch mal alle Gäste ins Theatrium. Wieder einmal mussten wir über den Reiseverlauf sprechen. Bisher waren wir die erste Weltreise, bei der noch kein Hafen ausfallen musste. Das sollte sich nun aber ändern. Der nächste Stop musste Ausfallen, weil die Wellen so hoch sein sollten, dass man die Insel mit den Tenderbooten nicht erreichen kann. Dafür gibt es aber einen Ersatz, das schönste Atoll der Welt. Dazu mehr in den nächsten Tagen.