Heute besuchen wir das nächste Paradies im Süden. Wir stolpern sozusagen von dem einen ins andere. Von gestern Abend zu heute mussten wir kaum Strecke machen, weil es zu der heutigen Insel gar nicht so weit war. Wir kommen also pünktlich in Raitea an.
Heute haben wir einen Ausflug gemeinsam mit 6 anderen Familien geplant. Die Idee ist vor ein paar Tagen spontan entstanden. Die Tour bestreiten wir heute aber nicht im Bus, sondern ganz südseetypisch mit dem Boot.
Wir mussten heute also wieder mal den Wecker stellen, und verlassen dann nach einem schnellen Frühstück auch direkt das Schiff. Im Gegensatz zu vorgestern, läuft das Aussteigen heute aber ganz entspannt.
Das Paradies empfängt uns heute auf ganz besondere Weise. Der Sonnenschein fällt heute nämlich in flüssiger Form vom Himmel. Leider handelt es sich nicht um den für diese Region typischen Nieselregen, wie er hier ein Mal am Tag immer fällt, sondern eher um Wolkenbrüche die uns alle stark an Rio de Janeiro erinnern. So kommt es auch, dass am Treffpunkt für unseren Ausflug zunächst über den Ausfall diskutiert wird. Nach langem hin und her, entscheiden wir uns dann aber doch für den Versuch.
Nur ein paar Meter liegen zwischen dem Anleger unserer AIDA, und dem kleinen Hafen an dem wir abgeholt werden sollen. Hier warten schon mehrere Tourguides mit ihren Booten und erwarten uns. Weil wir eine so große Gruppe sind, teilen wir uns auf zwei Boote auf. Dabei gibt es die Wahl zwischen einem normalen Boot, und einem für den Pazifikraum typischen Outrigger. Das sind Boote mit einem Ausleger auf der einen Seite, die das starke schaukeln verhindern sollen. Genau dafür entscheiden wir uns, und dann geht die wilde Fahrt im Grunde auch schon los.
Unser Fahrer Momo steuert das Boot noch kurz an der Aida vorbei; für einen kurzen Fotostop und dann geht es los. Der erste Punkt auf unserem Programm ist der Besuch einer Vanille Plantage, wo wir entdecken können wie die Pflanze wächst, und was alles gemacht werden muss, damit sie zu der schwarzen Schote wird die wir kennen. Auf dem Weg dort hin hört der Regen fast auf, sodass wir nur noch vom Meerwasser nass werden. Die Fahrt dauert aber insgesamt nicht länger als eine halbe Stunde. Außerdem ist es trotz des Regens mit 25 Grad durchaus angenehm draußen.
Angekommen auf der Farm treffen wir dann auch auf das andere Boot unserer erweiterten Reisegruppe. Alle zusammen machen wir uns dann auf den kurzen Weg zu den Vanille Pflanzen. Nach einer kurzen Einführung in den Anbau können wir uns dann frei auf der kleinen Farm bewegen. Neben der Hauptattraktion wachsen hier aber auch noch andere Früchte. So auch Avocados die fast die Größe einer kleiner Wassermelone haben. Besonders interessant ist, dass sie am Baum noch eine komplett glatte Schale haben, lediglich an den Farben kann man erkennen, dass die Schale sich noch verändern wird.
Die kurze Regenpause wird nun allerdings beendet, und es fängt erneut an zu schütten. Wir suchen uns ein paar Palmenblätter auf dem Boden um uns dort drunter zu stellen, und machen uns dann schnell wieder auf den Weg zum Boot. Hier fragt uns unser Guide Momo nun erneut, ob wir nicht lieber zum Schiff fahren wollen. Der nächste Stop heißt aber: Schnorcheln und Banden; das Wasser hat über 25 Grad, also machen wir weiter.
Jetzt wird es auf dem Boot aber sehr abenteuerlich. Es schüttet so doll, dass nichts mehr trocken ist. Dazu kommt dann noch die Gischt, die das harmlose Regenwasser noch mit Salzwasser vermischt bevor es uns ins Gesicht fliegt. Auch unser Fahrer ist mittlerweile nicht mehr ganz so zuversichtlich unterwegs, und macht gute Miene zur Situation. Mittlerweile haben wir uns alle in dicke Regenponchos eingepackt. Das ist allerdings kaum effektiv, wenn man vorher schon komplett durchnässt ist. Die wunderschöne Umgebung die wir von unserem türkis-blauem Wasser erkennen können, ist mittlerweile leider auch relativ stark mit Wolken verhangen.
Wir kommen aber dann doch irgendwann an unserem Badepunkt an, und können es alle kaum abwarten in das warme Wasser der Lagune zu springen. Lotti schwimmt mittlerweile so gut, dass auch das schwimmen im Ozean kein Problem für sie ist. Natürlich ist das Wasser hier aber so flach, dass wir alle vier an den meisten Stellen bequem stehen können. Wir verbringen hier einige Zeit im Wasser und versuchen uns alle mal am Tragen einer Taucherbrille um die vielen Korallen am Meeresgrund zu begutachten. Neben den tollen Einblicken in die Unterwasserwelt nutzen wir die Gelegenheit um uns alle wieder aufzuwärmen. Das Meereswasser ist nämlich immer noch deutlich wärmer als der Regen. Irgendwann geht dann aber auch diese Badepause zu Ende. Pünktlich zur geplanten Abfahrt fängt es dann auch wieder richtig stark an zu regnen.
Dieses Mal müssen wir alle die Frage nach der Rückfahrt bejahen. Obwohl der Ausflug und die ganze Gegend super schön ist, müssen wir uns nun also auf den Rückweg machen. In den letzten Tagen der Reise kommen aber noch viele spannende Häfen, da wäre es nicht sinnvoll eine Erkältung zu riskieren. Die halbe Stunde Rückfahrt stellt uns dann auch noch mal richtig auf die Probe. Das Wasser knallt aus allen Richtungen in unser kleines Boot.
Auch unsere Handys sind mittlerweile ausgestiegen, sodass wir nicht mal mehr Bilder von der tollen Umgebung machen können. Irgendwann schaffen wir es dann aber zurück zum Hafen. Pitschnass tropfend machen wir uns auf den Rückweg zur Aida, und werden von den Security Leuten am Hafen einfach durchgewunken. Man kennt sich mittlerweile – fast wie auf dem Traumschiff. Den restlichen Tag verbringen wir mit Wäsche trocknen, Burger essen, und dem Kids Club.
Wir freuen uns jetzt auf den morgigen Seetag, bevor wir übermorgen dann auf dem angeblich schönsten Atoll der Welt ankommen sollen: Aitutaki.