Letzte Nacht haben wir auf unserer Weltreise ein ganz besonderes Highlight erlebt: Wir sind mit der AIDAsol über die Datumsgrenze gefahren. Was das bedeutet? Ganz einfach – oder eigentlich doch nicht so ganz: Während wir gestern noch am Freitag, dem 13. Dezember 2024, über den Pazifik glitten, sind wir heute direkt im Sonntag, dem 15. Dezember 2024, aufgewacht. Der Samstag? Der blieb einfach auf der Strecke, so als hätte es ihn nie gegeben.
Die Datumsgrenze ist eine imaginäre Linie mitten im Pazifik, die den Beginn und das Ende eines Kalendertages markiert. Sie wurde so gelegt, dass man ungefähr entlang des 180. Längengrads von einer Zeitzone in die andere springt – ohne, dass eine Nation in zwei verschiedenen Tagen lebt. Deshalb geht es hier nicht um Minuten oder Stunden, sondern um ganze 24 Stunden. Wir sind also letzte Nacht nicht nur über den Ozean gereist, sondern auch durch die Zeit.
Gestern waren wir noch 11 Stunden hinter der deutschen Zeit, und heute sind wir plötzlich 12 Stunden voraus. Während unsere Freunde und Familie in Deutschland gestern ihren Samstag verbrachten, haben wir diesen Tag einfach ausgelassen. Ein verlorener Kalendertag – zum Glück aber kein Seetag, wie der Kapitän beruhigend durchsagen ließ.
Die Kinder haben das Phänomen eher pragmatisch betrachtet: Für sie bedeutete der Sprung vor allem eines – zwei Türen am Adventskalender auf einmal öffnen! Theo überlegte bereits früh, ob es nicht vielleicht noch einen dritten Bonus-Schokoriegel geben könnte, wenn man so viele Zeitzonen auf einmal überspringt. Lotti dagegen hat ihre doppelte Portion Schokolade ganz strategisch genossen und meinte später: „Das könnten wir ruhig öfter machen!“
Das Ereignis wurde auch auf dem Schiff gebührend gefeiert. Der Kapitän erklärte die Datumsgrenze während seiner Durchsage humorvoll und ließ uns wissen, dass alle Passagiere ein offizielles Zertifikat erhalten, das uns zu „Datumsgrenzenüberquerern“ ernennt. Eine nette Erinnerung an diesen besonderen Moment, der wohl nicht so schnell wiederkommt.
Vom Freitag ins Bett gehen und am Sonntag aufwachen – ein Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Dazu passend noch die heutige Bordzeitung: