Heute beginnen wir unseren letzten Tag auf dem Karerhof in Südtirol mit den üblichen Brötchen vor der Tür. Dieses Mal sind sie sogar schon da, als wir alle langsam wach werden. Leider heißt es für uns heute aber auch: „Sachen packen“. Im Haus und auf dem Hof ist schon ordentlich Betrieb, weil alle Gäste heute abreisen und neue Familien ankommen. Die ersten sind bereits in der Nacht oder am frühen Morgen aufgebrochen.

Während wir die letzten Sachen einpacken und die Wohnung in Ordnung bringen, spielen Lotti und Theo noch einmal auf dem Trampolin. Natürlich wird auch regelmäßig im Stall vorbeigeschaut, die Kaninchen gefüttert und die Katzen gestreichelt. Auch die anderen Kinder und „Theos Freund“ sind noch draußen. Kurz dachten wir, das Pony käme wieder auf den Hof zurück – es war zum Nachbarhof ausgeliehen worden. Doch Bauer Bernd nutzt den Pferdeanhänger nur, um Müll wegzubringen.
Gegen 9:30 Uhr haben wir dann alles im Auto verstaut und sind bereit zur Abfahrt. Wir verabschieden uns noch von Bernd und Christine sowie den Berlinern – und dann geht es los. 5,5 Stunden sagt das Navi, und Stau zu Beginn. Damit hat es auch nicht gelogen.

Es ist bemerkenswert, welchen Einfluss der Bettenwechsel auf den Verkehr in den kleinen Orten hat. Wir fahren nicht direkt auf die Autobahn nach Bozen, sondern zunächst Richtung Westen über die Landstraßen. Belohnt werden wir mit tollen Ausblicken: Passstraßen hinauf, Täler hinab. Immer wieder tauchen plötzlich Ski- und Wandergebiete auf, wo man sie gar nicht erwartet hätte. Lotti und Theo suchen während der Fahrt weiter ihre „Rollschilder“. Dieses lustige Spiel haben sie sich vor zwei Tagen ausgedacht, als wir die ersten Erdrutschschilder sahen. Immer wieder ruft es von hinten „Rollschild!“, noch bevor wir sie überhaupt entdeckt haben.

Die kleinen Orte ächzen teilweise unter dem Verkehr, sodass die Polizei in einem Dorf den Verkehr an der Kreuzung regelt. Nach gut 1,5 Stunden sind wir noch immer nicht aus den Dolomiten heraus und halten kurz am Supermarkt, um Getränke und Snacks zu holen. Bald haben wir es endlich bis zur Autobahn geschafft. Von hier rollt der Verkehr weitestgehend: erst Richtung Venedig, dann Richtung Triest. Den Weg kennen wir schon von vor zwei Jahren. Direkt hinter Triest beginnt bereits Slowenien.

Hier wollen wir eine Toilettenpause einlegen, finden aber keine. Also kaufen wir online nur schnell die Maut und fahren weiter. Zehn Minuten später werden wir an einer Tankstelle endlich fündig. Von heute früh bei 14 Grad sind wir mittlerweile bei 28 Grad feuchter Adria-Luft angekommen.
Unser Akku wird langsam nervös und schlägt einen Tankstopp kurz vor dem Ferienhaus vor. Bei noch etwa 25 % Restladung meldet sich das Auto eindringlich. Schließlich haben wir die gesamte Fahrt bislang ohne Ladepause geschafft. Da es bis zur Unterkunft aber nicht mehr weit ist – und wir dort kostenlos laden können – verzichten wir auf den Sicherheitsstopp und fahren durch. Dank vieler Bergabpassagen konnten wir immer wieder rekuperieren und den Akku so auffüllen. Mit 14 % Rest und 79 Kilometern Reichweite erreichen wir unser Domizil.
Während der langen Fahrt denken wir oft an die schöne Landschaft Südtirols zurück. Zwar hat auch Slowenien noch ein paar Berge zu bieten, aber spätestens beim Grenzübertritt nach Kroatien wird die Landschaft deutlich karger. Das macht uns den Abschied vom Bauernhof noch ein Stück schwerer.
Überrascht stellen wir fest, dass wir auch in Kroatien Maut bezahlen müssen – das hatten wir gar nicht mehr in Erinnerung. Unser Haus liegt zwischen zwei Orten. Von der Straße aus lässt sich kaum erahnen, dass hier eine kleine Ansammlung von Ferienhäusern steht. Auch die Zufahrt wirkt eher abenteuerlich – „Straße“ ist fast zu viel gesagt. Doch irgendwann stehen wir vor dem Tor unserer Villa. Spätestens jetzt sind alle Zweifel verflogen: Der versprochene Pool im Garten ist da.

Nach einem ersten Sprung ins kühle Wasser müssen wir aber doch noch einmal los: einkaufen. Nach einer „schnellen“ Runde durch das örtliche Kaufland können wir schließlich endgültig in unserer neuen Unterkunft ankommen. Beim Kochen fällt zwar noch drei Mal der Strom aus – Herd und Auto gleichzeitig laden ist dann wohl etwas viel fürs Netz. Aber nacheinander klappt alles problemlos.
Hier noch ein paar Impressionen aus dem Haus:




