Es ist jetzt jeden Morgen ein bisschen schwerer. Mit der Ankunft heute in Picton sind wir auf der wunderschönen Südinsel Neuseelands angekommen, aber eben auch an unserem vorletzten Hafen. 

Aufgrund der geringen Distanz zwischen Wellington und Picton legen wir wieder um 6 Uhr an.

Wir stehen wie so oft in letzter Zeit ohne Wecker auf, auch wenn es heute mit 7:15 aufstehen etwas später ist als gewohnt starten wir gemütlich in den letzten Tag vor Weihnachten. Schon beim morgendlichen Gardinen öffnen werden wir von strahlend blauen Sonnenschein und dem zauberhaften Blick auf die neuseeländische Sound Landschaft begrüßt.

Wie gestern erwähnt haben wir heute nochmals einen Mietwagen. Ich mach mich fertig und nehme den Shuttle in die Stadt, während die Restfamilie noch frühstücken geht und die Tasche packt. Nachdem alles erledigt ist, kommen auch sie mit dem Shuttle. Die Mietwagenstation ist Praktischerweise direkt beim Schuttle-Stopp, so dass wir uns nicht lange suchen müssen. Auch das abgeben am Nachmittag wird so erleichtert. Aber von vorn.

Wir haben heute keinen rechten Plan außer die Landschaft zu genießen. Bei Google Maps haben wir die Waterfall Bay gefunden und geben das mal ins Navi ein. Es offenbart sich uns eine gut einstündige Fahrt mit unendlich vielen Kurven. Wir fahren also einfach mal los auf dem Queen Charlotte Drive, der als scenic Route, also besonders sehenswert ausgeschildert ist.

Schon nach wenigen Metern gibt es den ersten Aussichtspunkt, einmal auf die Hafenseite mit den Fähren und wenige 100 Meter weiter auf die Shakespeare Bucht in der die Aida liegt. Es ist wirklich sagenhaft schön.

Danach schlängeln wir uns weiter zwischen Küste und Berghängen entlang. Jetzt sind wir fast seefest und dann wird einem beim Autofahren oll…

Am Straßenrand sind immer mal wieder kleine Aussichtspunkte. Wir entscheiden schließlich auch mal an einem auszusteigen nämlich dem Cullen Point. Von hier hat man direkt am Parkplatz schon einen tollen Blick auf den Sound. Unsere Wandermeisterin Lotti beschließt das wir auch noch eine der Wanderungen machen sollten „nicht die Lange und auch nicht die Kurze , sondern die Mittlere soll es sein. Hin und zurück sind das 1,3 Kilometer und es soll pro Weg 10 Minuten dauern. Naja wir sagen nicht nein, bis auf Theo, der sagt Armi. So laufe ich mit Lotti etwas vor und Jule und Theo kämpfen sich hinterher. Mit ein bisschen Motivation und Überzeugung kommen aber auch die beiden am Ziel an. Das letzte Stück bestand aus vielen selbst geklöppelten Stufen mit unterschiedlichen Höhen. Die fand Theo dann so gut, dass er den Weg zurück zum Auto ganz alleine laufen konnte. Achja einen tollen Blick auf die Landschaft haben wir oben aber noch genießen können. 

Fröhlich saß die Wandergruppe dann wieder im Auto, auf dem mittlerweile prall gefüllten Parkplatz. Es kam sogar schon zum kurzen anstehen auf der Abbiegespur. Deswegen machen wir uns weiter auf den Weg in Richtung Havelock und merkten bei der Einfahrt das hier so gar nichts los ist. Also Blinker in die andere Richtung nach Blenheim. Dies stellte sich als großartige Entscheidung heraus. Zuerst einmal aßen wir eine Kleinigkeit und kauften dann noch Kakaopulver von Cadbury im NewWorld. 

Da wir hervorragendes Wetter hatten und bei der Durchfahrt durch den Ort schon den innerstädtischen Fluß sehen konnten machten wir uns dahin aus.

Es ist eine grüne Oase mitten in der Stadt. Heute haben wir jetzt auch zwei Laufmeister und die beiden marschieren fröhlich voran und erfreuen sich a den Enten im klaren Wasser.

Theo ist vor allem von den Bahnschienen einer Bimmelbahn begeistert. Da diese aktuell nicht fährt kann er dort über die Schwellen klettern wie er fröhlich ist. Als wir dann noch eine Weiche entdecken ist er ja vollends begeistert.

Nach einer Weile erreichen wir dann aber doch das Ende des Weges und beobachten im Sonnenschein die Enten. Wir suchen uns auch noch unser nächstes Ziel in der Stadt – den Pollard Park.

Hier gibt es einen grandiosen Spielplatz mit angeschlossenem kleinen botanischen Garten. Der Fluss von eben fließt hier auch durch, wenngleich er etwas kleiner ist. Wir verbringen hier gut eine Stunde. Lotti konnte sich am Ende sogar auf die große Rutsche mit dem schwierigen Aufstieg. 

Als alle so richtig ausgetobt waren fuhren wir wieder Richtung Picton. Für eine Rückgabe des Autos ist es noch etwas früh daher fahren wir in die andere Richtung aus der Stadt raus. Hier erwarten uns wiederum fantastische Aussichten, die wir am  Waikawa Lookout auch direkt nochmal erleben dürfen. Wieder einmal laufen beide Kinder motiviert los. Auch wenn sich die Angst breitmacht wir könnten das Schiff verpassen. Es gibt einen Weg die Klippen hinunter und angeblich ist man in 10 Minuten am Wasser. Daher geht es zu Beginn des Weges auch ziemlich steil bergab. Aber kein Problem für uns. Wir erreichen dann zwei historische Maori Stätten die wohl mal zur Verteidigung der Südinsel genutzt wurden. Man benötigt etwas Fantasie um das zu erkennen ja es war spannend. Weiter geht es für uns den Weg entlang. Auf einmal haben wir wieder einen herrlichen Blick auch die Bucht und das unglaublich smaragdgrüne Wasser, typisch neuseeländisch in unseren Augen. Lotti und ich gehen noch kurz a den „Strand“ am Ende des Weges. Der ist etwa halb so breit wie unser Garten und steinig. Gebadet wird aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr und wir eilen zurück zum Auto.

15 Minuten später sind wir auch schon wieder in Picton. Jule huscht noch schnell in einen Souvenirladen für den Magneten des Tages und schon sind wir auch bei der Autovermietung und können den Schlüssel nur noch in den Briefkasten werfen. 

Es folgt ein kurzer marsch zum unübersehbaren Halt des Shuttles mit einer langen Warteschlange. Zum Glück ist das vom Hafen in Picton super organisiert und wir bekommen direkt den zweiten Bus. Es hat keine 10 Minuten gedauert.

Weil wir alle, inklusive dem Lotsen, so pünktlich an Board sind, fahren wir 15 Minuten früher los und können das auslaufen vor dem Abendessen aus der Kabine bzw. Dem KidsClub genießen.

Nach dem Abendessen gibt es anlässlich des bevorstehenden Großereignisses Weihnachten noch ein Kinder Weihnachtskinoabend auf dem Programm. Jule hat Theo nach etwa 30 Minuten aus dem Kino abgeholt und schlafen gelegt. Er war so müde das er nicht einmal protestiert hat. 

Das war ein wirklich unerwartet schöner Tag.