Heute ist es schon wieder so weit, wir müssen eine Unterkunft verlassen. Dieses mal fällt der Abschied aber etwas leichter als auf der AIDA, wir waren schließlich auch keine zwei Monate hier. Trotzdem haben wir unseren Aufenthalt in dem kleinen Häuschen mitten im Jungle sehr genossen. Entsprechend nutzen wir auch unsere Terrasse noch eine Mal um zu Frühstücken. Lotti füttert noch die Vögel im Garten und die Fische im kleinen Teich, bevor wir versuchen müssen unsere ganzen Gepäckstücke wieder ins Auto zu laden. Tatsächlich ist das gar nicht so leicht. Immerhin haben wir vier große-, und drei kleine Koffer dabei. Neben dem ganzen Zeug was man auf der Fahrt noch so braucht, wird es in unserem Auto ganz schön eng.

Nachdem wir gestern das ganze Kangaroo Valley durchfahren haben, ohne auch nur eines der Beuteltiere entdeckt zu haben, wollen wir uns heute für die einfachere Variante entscheiden. Wir machen uns auf den Weg in den Simbio Wildlife Park. Hier gibt es nicht nur Kängurus, sondern auch Koalas und alles was sonst noch so in Australien rumrennt.

Als wir auf dem Parkplatz aus dem Auto aussteigen, merken wir direkt, dass wir im Sommer angekommen sind. Das Thermometer im Auto zeigt über 30 Grad an, und das obwohl es gerade mal 11 Uhr am Vormittag ist. Nach einem kurzen Gespräch mit der Kassiererin darüber, wie schön doch Neuseeland ist, geht es für uns auch schon los in den Park. An der Kasse erhalten wir noch zwei Tüten mit Futter für die Tiere im Park, jeweils eine pro Kind.

Mit betreten des Parks fällt man praktisch direkt in das Koalagehege. Das erste Mal für unsere Kinder das sie echte Koalas sehen. Sie sind auch einigermaßen begeistert und die Koalas vergleichsweise aktiv. Einer rennt auf dem Boden rum und klettert dann elegant in den Baum. Ein anderer hangelt sich so durch die Äste und schmatzt munter an seinem Eukalyptus.
Lotti und Theo wollen aber jetzt erstmal nur eins, ihr Futter loswerden. Also machen wir uns direkt auf den Weg zur Känguruwiese. Es ist aber schon so warm, dass sich alle Tiere im Schatten und damit in ihrem Ruhebereich aufhalten. Zwei stehen aber direkt an der Abgrenzung und werden bereits fleißig gefüttert und gestreichelt. Unsere Kinder reihen sich auch mit ein und sind glücklich. Im hinteren Ruhebereich sind auch Wallabies mit Babys. Das ist sehr niedlich. Wir laufen noch weiter über die Känguruwiese und finden am Rand ein einzelnes kleines Wallaby. Hier dürfen wir noch weiter füttern und streicheln. Das kleine Wesen packt einmal sogar seine Pfote auf Lottis Hand und schiebt sie vorsichtig weg. Sehr niedlich, aber sich auch ein Zeichen von mir reicht es. Daher gehen wir vorbei am Cassowary und den Emus und gelangen dann in den Streichelzoo – oder wie sie es bezeichnen “Australian Farmland”. Lotti ist so im Füttermodus das nun auch noch die Ziegen was abbekommen. Die eine ist nur etwas sehr hungrig und zieht ihr die ganze Tüte aus der Hand und futtert sie komplett auf. Eine umstehende Familie fängt an zu lachen und meinte das ihnen das auch passiert ist.
Wir schlendern weiter durch den schön angelegten Park und kommen zur Überraschung des Tages. In dem Zoo gibt es einen riesigen Wasserspielplatz, genau das richtige bei den Temperaturen. Also rein in die Badesachen und ab ins kühle nass für die beiden Wasserpatscher. Das Wasser kommt aus allen Richtungen und beide sind sichtlich amüsiert. Nach etwa 30 Minuten werden beide trocken gelegt und es gibt noch eine Portion der obligatorischen Zoopommes.

Als ich wieder in das Auto einsteige, ist es im Wagen so heiß, dass man hier locker hätte kochen können. Die Ledersitze fühlen sich an, als wenn man auf Herdplatten fasst. Auch das Lenkrad kann maximal mit einem Finger bedient werden. Ich nutze die kurze Fahrt von unserem Parkplatz bis zum Ausgang um die Temperatur für die restlichen Passagiere einigermaßen ins erträgliche zu bringen. Zeit dafür war, denn am Ausgang musste noch die gute alte Souvenir-Kuscheltier Frage ausdiskutiert werden. Normalerweise dürfen Lotti & Theo sich immer irgendwas aussuchen wenn wir irgendwo sind; im Moment haben wir aber dieses kleine Problem: volle Koffer. Eigentlich bekommen wir nicht mal all das unter, was wir schon haben, geschweige denn neue Dinge. Als die Kinder ins Auto einsteigen, halten beide ein neues Kuscheltier in der Hand.

Noch auf dem Parkplatz sehen wir den nächsten großen Wegweiser der ein touristisches Ziel ankündigt. Obwohl wir uns eigentlich nun auf den Weg nach Sydney machen wollten, folgen wir also zunächst der Ausschilderung zur Ocean Cliff Bridge. Diesen Straßenabschnitt kennt man auch von den Titelseiten vieler Reiseführer der Region. Die Straße führt hier neben den Klippen entlang, aber eben auf der Ozeanseite. Man fährt also über dem Meer am Land vorbei. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen, und biegen aus diesem Grund zunächst in diese Richtung ab. Schon auf dem Weg dort hin, zeigt uns Google Maps immer wieder Stauwarnungen an.

Als wir dann ankommen sehen wir schon die Schlange an Autos, die versucht sich auf den Parkplatz zum Lookout dieser Straße zu schlängeln. Wir stellen uns noch kurz mit an, merken aber schnell, dass uns bereits Fahrzeuge wieder zurück kommen, die keinen Parkplatz mehr gefunden haben. An der Straße kann man leider auch nicht “einfach so” anhalten, denn es handelt sich ja doch immerhin um eine ‘Autobahn’ – deshalb kommt es leider auch nicht in Frage ein Stück weiter zu fahren, und dann zurück zu laufen. Wir entscheiden uns also, dass uns die Fahrt über die Brücke auch gereicht hat und drehen nun um, um zu unserem eigentlich Ziel des heutigen Tages zu fahren: Unser Ferienhaus in Sydney.

Die Fahrt zieht sich dann auch ganz schön. Es ist nämlich nicht nur so, dass viele nach der gestrigen Silvesterfeier die Stadt wieder verlassen, sondern es kommen offensichtlich auch viele Sydnianer wieder zurück nach Hause, aus dem Sommerurlaub. Entsprechend voll sind die Straßen dann auch in diese Richtung. Vor allem das Stück in der Stadt zögert unsere Ankunftszeit dann ganz schön raus.

Irgendwann kommen wir dann aber an unserem Ferienhaus an und sind vor allem auch von der Lage sehr überrascht. Im Grunde sind wir mitten in der Stadt, nur ein paar Minuten Fußweg vom nächsten Fähranleger entfernt und trotzdem wirkt die Straße sehr gemütlich, und nicht zu voll. Es gibt sogar Parkplätze direkt vor der Tür.

Nachdem wir die Koffer alle ausgeladen haben, und unsere Bettenburg für die heutige Nacht aufgebaut haben entschließen wir uns aber, noch Mal in die Stadt zu gehen. Heute ist wirklich wunderbares Wetter, während es morgen dann doch eher bewölkt und windig sein soll. Also wollen wir gern heute noch ein Bild von uns allen vieren vor dem Opernhaus machen. Weil wir die Laufbeine der Kinder nicht komplett erschöpfen wollen, fahren wir mit dem Zug zum Hafen. Am Ende stellt sich heraus, dass wir in der Zeit in der wir in den Bahnhof gelaufen wären, sicherlich auch schon dort gewesen wären. Trotzdem ist so eine Zugfahrt – auch wenn es nur eine Station ist – ja auch immer ein Erlebnis für Lotti und Theo. Vor allem wenn die Züge so viel anders aussehen als bei uns, und dann noch unter der Erde fahren.

Als wir endlich am Bahnhof ankommen ist es bereits 17 Uhr, und so haben wir es mit zwei müden und erschöpften Kindern zu tun. Entsprechend klein ist auch die Motivation jetzt noch zu diesem komischen Gebäude zu laufen. Trotzdem schaffen wir es irgendwann dort anzukommen, auch wenn wir leider kein Familienfoto mehr machen, weil immer eines der Kinder keine Lust auf ein Bild hat.

Den Rückweg wollen wir dann aber per Fähre antreten. Nachdem wir am Hafen noch schnell ein Sandwich kaufen, welches dann weder Lotti noch Theo schmeckt, stellen wir uns zur Fähre an. Und dann kommt es besonders schlimm, kurz vor uns wird das Tor geschlossen, und die Fähre fährt ohne uns los – zu voll. Die nächste kommt in 30 Minuten. Weil wir den Kindern aber die Fährfahrt versprochen haben, und die Laune ja sowieso schon im Keller ist, entscheiden wir uns zu warten. Weil wir nun ganz vorn in der Reihe stehen, kann uns die nächste Fähre nun mal auch nicht vor der Nase wegfahren. Vielleicht fügen wir noch hinzu das wir die vorherige Fähre bereits verpasst hatten und schon einmal 30 Minuten überbrücken mussten weil das bezahlen bei Jule nicht geklappt hat.

Irgendwann kommt dann auch unser Boot an, und wir sichern uns direkt die Plätze ganz vorn am Bug. Unsere beiden Profiseefahrer haben das entsprechende Jargon mittlerweile super drauf, und wissen sofort wo sie hin müssen.

Zunächst drehen wir noch im Hafenbecken, und werden dann mit einem super Blick bei untergehenden Sonne belohnt. Zunächst sehen wir das weiße glänzende Dach der Oper bevor wir dann unter der Harbour Bridge hindurch fahren. Genauso wie wir das vor ein paar Tagen noch mit der AIDA gemacht haben.

Da hatten wir aber noch das Gefühl die Brücke von unten anfassen zu können – auf der Fähre ist dann doch etwas mehr Luft nach oben. Nach 20 Minuten fahrt erreichen wir dann unseren Heimathafen und meistern auch irgendwie noch den Fußmarsch zurück zum Ferienhaus. Um 20 Uhr fallen die Kinder dann wirklich müde ins Bett.

Für mich geht es mit dem Taxi noch Mal kurz zurück in die Stadt in einen der Supermärkte. Wir brauchen noch etwas zum Frühstück für morgen, und ein paar Flaschen Wasser. Irgendwann ist aber auch das geschafft, und dieser lange Tag vorbei..