Heute geht es wieder los. Anders als die letzten Male, unterbrechen wir unseren Schlaf dieses mal nicht schon mitten in der Nacht, sondern gehen das ganze etwas entspannter an. Unser Ziel ist diesmal unser Nachbar, der Holländer. Zum ersten mal überhaupt fahren wir mit dem eigenen Auto in ein anderes Land in den “Urlaub”.
Wir verlassen Falkensee bei Nieselregen, der uns auch noch eine ganze Weile entlang der Autobahn begleitet. Weil dieser den Verkehr aber kaum beeinträchtigt, muss es natürlich noch doller kommen. Langsam aber sicher wird es immer kälter, so dass wir mittlerweile den Gefrierpunkt erreicht haben. Und so ist es nun mal bei diesen Temperaturen, das Wasser kommt nun in gefrorenem Zustand vom Himmel. So viel Schnee, wie hier gerade vom Himmel fällt haben wir das ganze Jahr noch nicht gesehen. Nichtmal in Stockholm. Die ganze Landschaft ist blitzschnell in einen dicken weißen Schleier gelegt. Glücklicherweise sind die Straßenverhältnisse zwar oll, aber nicht so schlimm, dass man nicht weiterfahren kann. Am Ende kostet uns der Schnee aber kaum Zeit, weil die Straßen sonst, trotz Osterverkehr, erstaunlich leer sind.
Nach knapp 6 Stunden erreichen wir dann unser heutiges Ziel: Utrecht. Schon bei der Einfahrt in die Stadt erkennt man, dass es sich hierbei um ein echtes Schmuckstück handelt. Jede Menge kleine Straßen mit wunderschönen Häusern links und rechts vom Weg. Unser Hotel ist zwar sehr ruhig, und trotzdem mitten in der Stadt gelegen, aber dennoch sehr schnell von der Autobahn zu erreichen, so dass wir uns mit dem Auto kaum durch die Stadt quälen müssen. Auch ein Parkplatz kriegen wir direkt vor dem Hotel.
Eine Fahrt mit dem Auto hier ist nicht nur durch den Stadtverkehr an sich anstrengend, sondern auch durch die Tatsache, dass 2/3 des Verkehrs auf Fahrrädern unterwegs ist. Und so machen wir es auch.
Nachdem wir kurz unsere Sachen im Hotel abgelegt haben und unser Zimmer begutachteten, schwingen wir auf die Hoteleigenen Fahrräder und fahren direkt in die Innenstadt zum Dom.
Wie auf dem unteren Bild schon zu erkennen: Die Stadt ist furchtbar voll. Es sind so viele Menschen unterwegs, dass man selbst zu Fuß kaum vorwärts kommt. Deswegen stellen wir unsere Fahrräder auf dem Domplatz ab. Übrigens zwischen Gefühlt 4000 anderen Fahrrädern.
Zu Fuß folgen wir dann einem der Kanäle die sich, wie in Amsterdam, durch die ganze Stadt schlängeln. Auf dem Kanal selbst ist fast so viel los, wie in der Fußgängerzone drum herum.
Nach einer größeren Runde durch die Altstadt finden wir dann ein nettes Restaurant, wo wir uns dann erstmal hinsetzen und etwas essen. Immerhin ist es mittlerweile ja auch schon 17:00 Uhr. Während wir hier sitzen fängt es draußen auch ordentlich an zu regnen. Als wir dann aber wieder bereit waren um uns wieder aufs Fahrrad zu setzen, hört es auf und wir haben direkt noch etwas Sonnenschein. Die Straßen, die vorhin noch voller Menschen waren, sind mittlerweile auch fast leer gefegt, so dass wir unser Fahrrad noch etwas weiter ausführen können.
An einer Brücke sahen wie dann auch ein sehr schräges Boot auf uns zukommen, von dem aus es laute Musik zu hören gab.
Anders als in Berlin, besteht das Repertoire des Straßenmusikers, der ja eigentlich ein Kanalmusiker ist, nicht nur aus “oh when the saints” auf dem Akkordeon. Wir bleiben also noch eine Weile am Kanal sitzen und lauschen, was der lustige Mann in seinem kleinen Boot so von sich gibt.
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Nach dieser Darbietung machen wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Mittlerweile hat sich die Sonne auch verzogen und es beginnt bereits zu nieseln. Es ist auch für die ganze Nacht noch Regen angesagt.