Stavanger

Nachdem wir in unserer durchaus nicht unspannenden Behausung aufwachen, stellt sich zunächst natürlich nur die Frage, wie es wohl dem guten alten Karlson geht. Ob er noch steht, und ob alle Scheiben noch intakt sind. Aber alles ist gut gegangen.

Der Plan für heute sieht vor, noch einmal ein wenig durch die Stadt zu schlendern. Gestern war dies ja nur eingeschränkt möglich, weil sowohl die Zeit aufgrund der Keynote knapp war, aber auch weil das Wetter nicht so ganz mitgespielt hat. Es hat immer wieder doch recht kräftig geregnet.

Bevor wir uns allerdings in die Innenstadt begeben, steht noch etwas Kultur auf dem Plan, der Besuch im norwegischen Ölmuseum.

Ölmuseum

Warum ein Ölmuseum? Warum hier? Ganz einfach, Stavanger ist der Sitz des Konzerns Statoil, von dem jeder bestimmt schon mal gehört hat. Und auch auf dem Weg, den wir gestern in die Stadt genommen haben, kamen wir an einem Hafen vorbei, der so aussah, als würde dort an einer Bohrinsel geschraubt.
Für die Norweger ist das Öl von besonderer Bedeutung. Als in den 70er die erste Bohrinsel eröffnet wurde, begann für das Land ein ungeahnter Aufschwung. Eben diese Geschichte wird in dem Museum behandelt. Alles beginnt mit einem super aufwendig produzierten Film, um eine gewisse Grundlagenbasis für den Museumsbesuch zu schaffen. Danach folgt ein Pfad, der erklärt wie das Erdöl überhaupt in die Erde kam und wie Norwegen seine Ressourcen nutzt. Dazu stehen in der Halle jede Menge Modelle von Bohrinseln, die das Land in die Nordsee gebaut hat. 

Außerdem gibt es jede Menge Bohrköpfe und andere technische Dinge zu bestaunen. Darunter auch der originale erste Roboter, den man benutzte, um den Meeresboden abzusuchen und die Arbeit zu überwachen.
Besonders beeindruckend ist ein zerquetschtes und furchtbar demoliertes Stück Stahlpfeiler. Dieses stammt von der Alexander L. Kielland Bohrinsel, auf der es 1980 zu einem schlimmen Zwischenfall kam.

Wir gingen dann weiter ins obere Geschoss mit weiteren originalen Teilen aus Bohrinseln. Man konnte sich in die Bohrzentrale setzen und sogar die Knöpfe bewegen…auch wenn natürlich nichts passiert ist.

Ein kleines Highlight im Obergeschoss war die Testnutzung der Evakuierungsrutsche einer Bohrinsel. Wie ein Fischernetz sieht das aus. Man lässt sich fallen und wird dann von den Einhängen in die richtige Richtung gelenkt. Die Benutzung hat schon im Museum Überwindung gekostet. Wie das dann wohl auf hoher See im Ernstfall ist, möchte man wohl lieber nicht wissen.

Wir finden, so sollte Museum öfter sein. Aufwendig produziert, trotzdem anschaulich und keine Mondpreise. Man kann wirklich eine lange Zeit in dem Museum verbringen, weil es jede Menge zu entdecken gibt.
Etwas überraschend war auch der kritische Umgang des Museums mit der Zukunft des Erdöls. Ein ganzer Bereich der Ausstellung widmet sich dem Thema Klimawandel und Erderwärmung.
Das Erdölmuseum ist von unserer Seite eine klare Empfehlung.

Stadt

Doch der Tag war ja noch nicht vorbei und wir wussten das es an unserem heutigen Ziel nichts weiter zu tun gibt.

Da sind wir noch einmal durch die kleinen Gassen von Stavanger spaziert. Gefühlt verfolgt von einem Mann auf einem Fahrrad , der geblökt hat wie ein Schaf.

Der Kirchplatz heute im Trocknen und mit etwas weniger Tauben diente uns als Mittagspausenplatz, bevor wir über einen Süßigkeitenladen langsam zurück zu Karlson gelaufen sind.

Preikestolen

Nach gut 1 1/2 Stunden Fahrt inklusive Fähre sind wir dann gut auf unserem heutigen Campingplatz angekommen. Grund für unseren Aufenthalt liegt in einer Wanderung, die wir morgen machen wollen. Und da wir dachten, morgens noch früher aufzustehen ist doof, sind wir heut schon hergefahren.

Während einer Schauerpause haben wir auch nochmal die Drohne rausgeholt um uns einen Überblick zu verschaffen. Hier verläuft die Straße die uns morgen zum Parkplatz führt.

Unser Campingplatz heute ist ganz schön riesig. Kaum vorzustellen, dass der irgendwann mal komplett voll sein kann. Wir stehen mit Karlson auf dem Schotterplatz, den man unterhalb der beiden Gebäude mit rotem Dach erkennen kann.

Hier kann man schon sehr schön erkennen in welche Richtung der Weg morgen führt…nach oben. Diese faszinierend rundlichen Felsformationen im Hintergrund haben uns schon bei der Ankunft mit der Fähre beeindruckt. Sie sind wohl einer der Hauptgründe, die den Lysefjord mindestens so sehenswert machen sollen wie den Geirangerfjord.

Alles Weitere folgt dann morgen.