Unser Morgen beginnt um 6:30 in Cape Tribulation. Unser Wecker sollte eigentlich um 7:00 klingeln, aber die ansässigen Vögel sehen das mit der Uhrzeit etwas anders. Wecker, wahrscheinlich etwas, was echte Australier gar nicht besitzen, es reicht eigentlich völlig ein Fenster ein kleines Stück geöffnet zu lassen und schon wird man jeden Morgen zum Sonnenaufgang wach.
Der Campingplatz hier bietet aber sowieso nicht sehr viel, für das es sich lohnen würde noch etwas länger zu bleiben. Außer mittelmäßig sauberen Toiletten und indirekten Strandzugang hat er genau genommen gar nichts zu bieten. Aber so ist das wohl wenn man der einzige Betreiber ist, muss man sich auch keine große Mühe geben. Wir sind ja aber nicht wegen dem Campingplatz hier, sondern für die ‘Ocean Safari’. Eine Schwester Firma von dem Boot, mit dem wir schon beim ersten mal Schnorcheln unterwegs waren.
Wir werden beim Check In von Brook begrüßt, die auch später mit uns aufs Boot kommt und mit uns rausfährt. Sie sieht ungefähr so aus, wie man sich so eine Tauchfrau aus Australien eben vorstellt. Bevor sie uns die Sicherheitsregeln erklärt sucht sie sich noch ein paar Neuseeländer aus der Gruppe um Witze über sie machen zu können. Das ist hier so üblich, bei so ziemlich allem was man macht. Vor einige. Jahren durften wir ja auch schon die andere Seite erleben, ist also nur gerecht.
Nach dem alle da sind, darunter auch Deutsche die an ihrer Hose mit Reisverschluss am Hosenbein sofort zu kennen sind, auch ohne die Socken in den Sandalen, geht es endlich los. Da es hier ja immer ein Stück Regenwald zwischen dem Strand und einem selbst gibt, müssen wir diesen zunächst noch durchqueren. Das ist aber nach ein paar Minuten geschafft. Wir sind also am Strand, hier wartet schon Kayne, unser Kapitän. Und was für ein Typ das war. In vollem Einklang mit der Natur. Das Boot ist der selbe Typ wie neulich, dem entsprechend geht es auch wieder mit rund 60 km/h über das Wasser zum ersten Spot.
Dieses Mal dauert die Fahrt aber nur halb so lang, nach 25 Minuten kommen wir an. Mitten auf dem Ozean, wenigstens gefühlt. Das Land ist nur in die eine Richtung diesig zu erahnen. Und da sollen wir jetzt ins Wasser springen? Das letzte mal hatten wir ja Land in Sicht, auch wenn es trotzdem kaum erreichbar gewesen wäre, gibt es hier die Gewissheit, keine Chance auf Land. Überall Wasser. Ein ganz schön komisches Gefühl einfach so vom Boot zu springen. Aber es klappte dann ja doch, denn der Beitrag hier schreibt sich ja nicht selbst.
Profis werden jetzt schon gemerkt haben das es sich hier um das äußere Riff handelt, welches ja noch viel schöner sein soll. Und das ist es auch. Gerne würden wir Bilder zeigen, dummer Weise war der Akku der Kamera in dem Moment leer, als wir das Boot betreten haben. Also müsst ihr uns glauben, es war alles viel bunter, lebendiger und schöner als beim ersten Schnorchelversuch.
Nach einer Stunde geht es wieder an Bord, und wir fahren zum nächsten Spot. Nur wenige hundert Meter angeblich, aber wie lässt sich das mitten im Merr schon genau sagen. Trotzdem gibt es hier ein ganz anderes Korallenbild zu bestaunen. Und das eigentlich Highlight: endlich eine Schildkröte. Ganz gemütlich zieht sie unter uns ihre Kreise, geht kurz zum Atmen an die Oberfläche, und verschwindet dann in der Tiefe. Kurz neben unserem Schnorchelpunkt geht es nämlich 60 Meter in die Tiefe. Selbst Wale schauen hier ab und zu vorbei.
Nach einer weiteren Stunde müssen auch hier alle aus dem Wasser und der wilde Ritt Richtung Strand beginnt. Als wir ankommen ist es mittlerweile nach 12 Uhr, und so beeilen wir uns um mit Viktor den beschwerlichen Weg zurück anzutreten. Über die selben Hügel wie gestern geht es zurück zur Fähre weiter nach Port Douglas.
Hier wollten wir eigentlich essen, nur leider haben sich die örtlichen Lokale dazu entschieden, nur Abends essen zu servieren weswegen unser Stop hier nur sehr kurz ausfällt. Der Ort an dem früher der Leuchtturm steht bietet eine super Aussicht.
Weiter geht es Richtung Cairns. Viktors Tanknadel bereitet uns mittlerweile sorgen, zum ersten Mal Leuchtet sogar das Licht. So leer hatten wir ihn noch nie, aber hier zu tanken wäre verrückt, ist es doch viel teurer als in der Zivilisation.
Am Ende haben wir es aber sowohl zu einem Restaurant in Cairns, zur Tankstelle und zum Campingplatz geschafft.