Die erste Nacht in Kroatien haben wir gut überstanden. Als wir wach werden, strahlt die Sonne bereits, und unser Pool leuchtet blau im Garten. Leider müssen wir hier auf den Brötchenservice der letzten Tage verzichten, und so gibt es nur das gekaufte Brot aus dem Kaufland – das überzeugt uns alle eher nicht.

Wir starten ganz entspannt in den Tag und nutzen die Gelegenheit, mit der eigenen Waschmaschine ein bisschen Wäsche zu waschen. Während der Wartezeit wird natürlich auch der Pool genutzt. Am Morgen ist es zwar noch etwas windig, aber trotzdem schon angenehm warm.

Als wir dann endlich so richtig in Gang kommen, ist es fast Mittag. Heute wollen wir die Stadt Rovinj erkunden. Sie liegt nur ungefähr 20 Minuten von unserem Häuschen entfernt. Nach einem kurzen Blick auf Google Maps entscheiden wir uns, am Hafen zu starten. Das erste Problem ist also ein Parkplatz in der Innenstadt. Schließlich finden wir in einer Seitenstraße eine kleine Lücke, in die wir uns theoretisch noch quetschen können – die perfekte Gelegenheit, das automatische Parken unseres Autos auszuprobieren. Für unseren Geschmack manövriert es mit ziemlich hoher Geschwindigkeit, sodass wir den Parkprozess zweimal mit einer Bremsung unterbrechen. Völlig unnötig, denn am Ende stehen wir perfekt zwischen den beiden anderen Fahrzeugen. Trotzdem ist es noch immer ein komisches Gefühl, wenn das Auto selbst die Kontrolle übernimmt.

Der Vorteil unseres Stellplatzes: Wir parken direkt am Hafen und müssen nur ein paar Minuten laufen, bis wir am Wasser sind. Von hier hat man gleich einen tollen Blick auf die Altstadt mit ihren bunten Häusern. Wir schaffen es kaum, ein paar Minuten zu laufen, bevor uns die erste Eisdiele empfängt – mit wunderbar aussehendem Eis. Natürlich können wir nicht einfach vorbeigehen, also machen wir schon zu Beginn unserer Stadtwanderung die erste Pause.

Gut gestärkt laufen wir weiter entlang des kleinen Hafenbeckens. Obwohl der Platz auf dem Wasser hier knapp ist, stapeln sich die Boote regelrecht. Teilweise liegen sie in Viererreihen hintereinander vertäut. Wir überlegen kurz, ob eine Bootsfahrt das richtige für uns wäre, entscheiden uns aber dagegen und gehen zu Fuß weiter. Kurz bevor man nicht mehr direkt am Wasser entlanglaufen kann, weil dort die Häuser bis ans Ufer reichen, beobachten wir noch das Ablegen einer riesigen Yacht. Ähnlich wie bei der AIDA sind auch hier Hafenmitarbeiter auf Fahrrädern gekommen, um die Crew beim Manöver zu unterstützen. Wem das Schiff gehört, haben wir leider nicht herausfinden können.

Von hier aus schlängeln sich enge Gassen vorbei an alten Gebäuden in allen Farben. Natürlich gibt es unzählige kleine Läden mit Souvenirs aller Art. Auch Ketten mit Glasanhängern, angeblich aus „ganz speziellem“ Glas. Eine davon – mit Delfinanhänger – hat es Lotti besonders angetan. Seitdem wir dort waren, trägt sie sie ununterbrochen. Unser Ziel ist die Kirche der Hl. Euphemia, die hoch über der Stadt thront. Von dort soll man einen großartigen Blick über die Bucht haben.

Also geht es steil bergauf. In der Mittagssonne haben sich die Steine bereits gut aufgeheizt, die gefühlte Temperatur liegt deutlich über 30 Grad. Trotzdem schaffen wir es alle bis nach oben. Und tatsächlich: Der Ausblick lohnt sich. Man kann auf beide Seiten der Bucht und über die ganze Altstadt schauen. Auch die Kirche selbst sehen wir uns an. Die zusätzlichen Stufen hinauf auf den Glockenturm sparen wir uns bei der Hitze jedoch. Stattdessen nutzen wir den Kirchplatz für eine Pause. Die Kinder sammeln ein paar Steine. Theos Stein ist so groß, dass wir ihn eigentlich nicht mitnehmen wollten. Er besteht jedoch darauf und verspricht, den ganzen Rückweg bis zum Auto tapfer zu laufen – ohne Gemecker. Also landet der Brocken im Rucksack, und wir machen uns an den Abstieg.

Den Rückweg nehmen wir über andere Gassen. Hier reihen sich Ateliers aneinander, in denen Künstler ihre Werke anbieten – von klassischen Gemälden über Skulpturen bis zu Karikaturen. Wir haben jedoch mehr damit zu tun, nicht auf den glattpolierten Pflastersteinen auszurutschen. Viele Menschen hangeln sich an den Häuserwänden entlang, um Halt zu finden. Flip-Flops sind dafür nicht unbedingt die beste Wahl.

Trotzdem kommen wir gut unten an. Wir laufen noch ein Stück weiter und finden einen kleinen Hafen, von dem aus man auf die andere Seite der Altstadt mit der Kirche blickt. Auch diesen Ausblick genießen wir kurz, bevor wir uns Richtung Auto wenden. Auf dem Weg entdecken wir noch eine Bäckerei, vor der sich bereits eine Schlange bis auf die Straße gebildet hat. Offenbar lohnt es sich hier. Also stellen wir uns auch an und kaufen zwei Sandwiches und ein kroatisches Gebäck – unser Mittagessen für heute.

Zurück im Ferienhaus verbringen wir den restlichen Nachmittag am und im Pool. Wir genießen die Sonne und warten auf den Abend. Gestern haben wir ja schon ein paar Sachen zum Grillen besorgt – die landen nun auf dem Rost.

Als es eigentlich ins Bett gehen sollte, landen wir schließlich doch noch einmal alle im Pool und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.