Nachdem die letzten Tage für uns alle ziemlich anstrengend waren, wollten wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Vor allem die Kinderfüße haben in den vergangenen Tagen viele Kilometer zurückgelegt – da ist eine kleine Pause mehr als verdient. Wir beginnen den Tag also ganz entspannt mit dem Frühstück. Heute soll nicht nur unser Fauli-Tag werden, sondern es ist auch der wärmste Tag unserer Woche in Kroatien. Deshalb haben wir diesen Tag bewusst so gelegt. Passenderweise geht es schon am Morgen kurz in den Pool, um so richtig fit in den Tag zu starten.

Einen kleinen Ausflug machen wir aber trotzdem – einen, bei dem man nicht viel laufen muss. Bei unserem Besuch in Rovinj vor zwei Tagen hatten wir schon mit dem Gedanken gespielt, die Altstadt auch vom Boot aus zu bestaunen. Weil das zeitlich nicht mehr geklappt hat, nehmen wir uns das heute vor. Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass man auch in Kroatien auf einen echten Bootsführerschein besteht, wenn man selbst fahren will. Also entscheiden wir uns – nicht ganz freiwillig – für eine geführte Bootstour. Zur Auswahl stehen zwei Boote, und auf Theos Wunsch fällt unsere Wahl auf das „Piratenboot“. Weil bis zur Abfahrt noch etwas Zeit ist, testen wir noch eine weitere Eisdiele im Hafen.

Nachdem wir die Tickets gekauft haben, eröffnet uns der Verkäufer, dass die Fahrt heute eine halbe Stunde später beginnt als angekündigt. Also drehen wir noch eine kleine Runde durch die Altstadt. Dabei stoßen wir auf ein kleines Café, vor dem ein Chor sitzt und traditionelle Lieder singt. In den engen Gassen klingt das wunderbar, und so bleiben wir eine Weile dort, um zuzuhören.

Irgendwann ist es dann aber Zeit, zurück zum Boot zu gehen – und endlich an Bord zu gehen. Ein paar Minuten müssen wir noch warten, bis schließlich auch der Kapitän auf seinem Motorroller ankommt und direkt nach dem Aufsteigen den Motor startet. Die wilde Fahrt kann also beginnen.

Zunächst fährt unser Schiff einmal um die Altstadt herum. So haben wir heute noch einmal von der Wasserseite den Blick auf die Kirche, für die wir vorgestern noch die anstrengenden Steigungen zu Fuß erklimmen mussten.

Von hier aus eröffnet sich auch ein toller Blick auf das große Segelkreuzfahrtschiff (die Windsurf), das heute vor Rovinj liegt. Schon im Auto hatten wir es kurz gesehen – jetzt haben wir den perfekten Blick. Es handelt sich wohl um das größte Motor-Segel-Kreuzfahrtschiff der Welt.

Da es in Rovinj keinen Anleger für Schiffe dieser Größe gibt, werden die Gäste mit Tenderbooten an Land gebracht. Erstaunlicherweise merkt man in der Altstadt nichts von den zusätzlichen Besuchern – sie ist heute deutlich leerer als am Sonntag.

Nach der kleinen Runde um die Altstadt steuern wir die vorgelagerten Inseln an. Die erste Insel ist komplett von einem Hotel belegt und damit nur für Hotelgäste zugänglich. Der Check-in findet direkt am Hafen statt, bevor die Gäste mit einem kleinen Boot zur Insel übersetzen.

Die übrigen Inseln sind von Urlaubern bevölkert, die hier einen „ruhigen“ Tag am Strand verbringen. Wir schippern an allen vorbei, bis wir den Leuchtturm Sveti Ivan erreichen. Dort wenden wir und fahren auf der anderen Seite der Inseln wieder zurück.

Während der Fahrt versorgt uns die Crew regelmäßig mit Getränken, sodass keine Langeweile aufkommt. Am Ende dauert die Tour rund 90 Minuten – für uns genau die richtige Länge, denn so lange finden auch die Kinder die Fahrt spannend. Theo fragt zu Beginn noch einmal nach, ob wir jetzt die Nacht auf dem Boot schlafen. Für eine Kreuzfahrt wäre unser Piratenschiff dann aber doch ein wenig zu klein.

Nach unserer Fahrt mit dem Piratenschiff machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Bei unseren letzten Rundgängen hatten wir schon ein kleines, sehr gemütliches Lokal entdeckt. Also steuern wir dieses an – doch leider findet sich auf der Karte nichts Passendes für Lotti und Theo. Am Ende landen wir in einem der großen Restaurants direkt am Hafen. Ein riesiger Laden, ganz auf Touristen ausgelegt – und so schmeckt dann leider auch das Essen.

Nun geht es zurück ins Ferienhaus, um den versprochenen Fauli-Tag endlich einzuläuten. Im Auto hören wir noch eine ???-Folge zu Ende, bevor wir den Rest des Tages im Pool und anschließend im Whirlpool verbringen – eine perfekte Kombination aus Abkühlung und Aufwärmen.

Am Abend fahren wir noch kurz zu einem der vielen Stände, an denen Olivenöl direkt vom Bauernhof verkauft wird. Leider sind wir etwas zu spät dran: Der Bauer ist gerade dabei, das letzte Schloss abzuschließen. Also müssen wir morgen einen neuen Versuch starten.