Heute haben wir Bozen dann doch mal verlassen. Schweren Herzens machen wir uns von unserem traumhaften Campingplatz auf, in Richtung Riva del Garda. Der Stadt am nördlichsten Punkt des Gardasees. Schon in Bozen kündigt sich allerdings an, dass das Wetter heute nicht so ganz auf unserer Seite sein würde. Es ist schon morgens relativ bedeckt, und regen kündigt sich in Form von dunklen Wolken bereits an. Aber es sind ja auch noch ein paar Kilometer bis zum Lago Di Garda.

Zunächst führt uns unser Navi wieder auf die Mautpflichtigen Autobahn. Interessanter Weise funktioniert das ganze System hier in Italien sehr analog. Man hält bei der Auffahrt an einer Schranke um ein Ticket zu ziehen, hier steht im Grunde nur drauf, wo man auf die Autobahn fährt. An der Ausfahrt sitzt dann ein Mitarbeiter in einem kleinen Häuschen, der das Ticket nimmt und einem dann Geld abknöpft. Also ganz ohne Vignette oder elektronische Kennzeichenerfassung. Auf jeden Fall eine echte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Wenn man die Straßen hier so sieht, dann weiß man auf jeden Fall wieso in Italien schon Brücken zusammengebrochen sind. 

Irgendwann verlassen wir dann aber die Autobahn und begeben uns auf eine kleine Bergstraße, die uns zunächst durch ein Gebirge führt. Das Ziel „Gardasee“ ist hier bereits ausgeschildert. Man könnte meinen man wäre in Deutschland, zumindest wenn man die Kennzeichen betrachtet die einem so entgegen kommen. Italien könnte sich das Geld für neue Straßen hier auf jeden Fall von uns wiederholen. Das wäre fair.

Irgendwann sind wir dann da, in Riva del Garda. Wir und 10.000 andere Touristen. Und das ist tatsächlich wörtlich gemeint. Es gibt einen riesigen Stau, über mehrere Kilometer in Richtung „Zentrum“, sodass wir – nicht zuletzt wegen des regnerischen Wetters – auf diese Erfahrung heute verzichten und an der Masse einfach vorbei fahren. Unser Ziel liegt an der südlichen Spitze des Sees, in Cisano.

Das heißt für uns jetzt allerdings, dass wir uns einmal die komplette Länge des Sees an eben diesem langschlängeln müssen. Obwohl die Straße mehr oder weniger direkt am Wasser verläuft, haben wir heute leider keine schöne Aussicht, ansonsten wäre diese Strecke wahrscheinlich wirklich was fürs Auge.

Große Streckenabschnitte führen dann allerdings auch durch Tunnel, so merkt man dann aber wenigstens das schlechte Wetter nicht. Auch auf dieser Route sind wir allerdings nicht die einzigen. Mit uns schlängelt sich ein langer Tross an Urlaubern die immer mal wieder sehr schmal werdende Straße entlang. Irgendwann wird so voll, dass wir richtig im Stau stehen. Leider haben vor allem aus der Gegenrichtung viele Leute die rote Ampel vor dem 3km langen Tunnel ignoriert, sodass wir das Vergnügen haben mitten im Tunnel im Stau zu stehen. Und das für locker 15 Minuten. Und hier ist die Rede von einem italienischen Tunnel, mit schlechter Beleuchtung und komplett ohne Belüftung. Natürlich kommen nicht alle auf die Idee die Motoren abzustellen, sodass wir alle schon bald im blauen Dunst stehen. 

Irgendwann schlafen wir es dann aber doch raus aus dem Tunnel. Belohnt wird man dann von vielen kleinen „typisch italienischen“ Ortschaften direkt am Wasser, durch die sich unsere Straße schlängelt.

Unser Campingplatz heute ist eine richtige Urlaubshölle. Wasserpark auf dem Gelände, Kids Club und alles was man so braucht, wenn man den kompletten Urlaub am selben Platz verbringen möchte. Leider war es aber auch der einzige Platz, der noch was frei hatte für die Nacht. Für morgen sieht die Prognose hier übrigens ähnlich ernüchternd aus. Die meisten Unterkünfte hier in der Gegend sind bereits ausgebucht, sodass wir dann morgen mal schauen müssen wo wir bleiben.

Trotz des Regens gibt es dann aber noch einen Ausflug in die Poollandschaft mit den Kindern – die aber auch nur so mittelmäßig gut ankommt. Trotzdem ist der Urlaubstag dann irgendwann zu Ende; einen Blick auf den See haben wir heute nur unter erschwerten Bedingungen erhaschen können. Für morgen kündigt sich jedoch Sonnenschein an..