Heute morgen verlassen wir nun also die Ferienhölle des Campingplatzes. Umringt von hunderten Campern, die den ganzen Tag nichts anderes machen als die eigene schwarze Lederhaut noch weiter zu bräunen.
Bereits gestern kündigte sich ja hervorragendes Wetter für heute an, und das versprechen wurde gehalten. Nachdem wir gestern schon nach einer Möglichkeit gesucht haben, unser Wohnmobil heute irgendwo in der Seenähe zu parken, um noch die Stadt zu erkunden, hat das heute zum Glück völlig unkompliziert funktioniert. Ein altes italienisches Pärchen hat direkt in erster Linie zum See ein ziemlich runtergekommenes Haus gekauft, und vermietet den Platz auf dem riesigen Grundstück nun stundenweise an Touristen. Für uns ein super Geschäftsmodell, denn für unser über sieben Meter langes Wohnmobil wäre in der schmalen Innenstadt von Saló sonst absolut kein Platz.

Bei hervorragendem Wetter erkunden wir die Marina. Ein Glück weht vom See her ein kleines Lüftchen, was die Temperaturen sehr aushaltbar angenehm macht. In der Sonne brütet man ganz schön, bei fast 30 Grad, durch den Wind ist die ganze Sache aber machbar. Nachdem wir uns schon zu Beginn unseres Spazierganges kurz darüber unterhalten haben, dass es ja eine feine Sache wäre, wenn wir uns ein Boot mieten würden, ist Lotti von der Idee irgendwie nicht mehr abzubringen. An jeder Ecke stellt sie fest, dass sie lieber Boot fahren würde. Diese Mission stellt sich aber als durchaus schwierig dar.

Das kleine Städtchen hier ist eine super Mischung aus Altstadt mit vielen alten mediterranen Gebäuden und der Front am Wasser, an der man fast die Füße in den Gardasee baumeln kann.

Irgendwann ist unser Spaziergang dann aber doch vorbei. Natürlich nicht, ohne eine obligatorische Kugel Eis zu essen. Unser Wohnmobil hat sich bei unserer Ankunft bereits auf angenehme 57 Grad aufgeheizt, sodass die weiterfahrt direkt super angenehm beginnt. Die Klimaanlage hat also ordentlich zu tun, den riesigen Raum auf eine einigermaßen angenehme Temperatur abzusenken. Unser Ziel heute ist ungefähr Sirmione, weiter im Süden des Sees. Allerdings haben wir ja bereits gestern Abend vergeblich versucht, irgendwo einen Stellplatz für die heutige Nacht zu finden. Deshalb schlagen wir zwar die Richtung ein, biegen aber gleich beim ersten gekennzeichneten Campingplatz entlang der Straße wieder ab, um direkt vor Ort zu fragen, ob es noch einen Stellplatz für uns gibt. Und wir haben tatsächlich Glück, der riesige Platz soll noch genau einen Stellplatz übrig haben – direkt am Wasser.
Diese Gelegenheit können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und die Ankündigung der Dame an der Rezeption enttäuscht nicht.

Während Theo sein Nachmittagsschläfchen macht, und Lotti ein bisschen Zeit mit der Mama verbringt, laufe ich den Strand entlang, um die heute gescheiterte Mission erneut anzugehen. Nach 30 Minuten Fußweg erreiche ich dann endlich das Schild, welches wir heute schon den ganzen Tag gesucht haben “Boat rental” steht da. Für heute haben sie tatsächlich kein Boot mehr; dafür aber für morgen früh. Die Reservierung machen wir natürlich sofort fest.
Ansonsten ist auch die Übernachtungsoption für morgen schon gesichert, wir machen uns auf den Weg nach Verona und schlafen dort ganz Stilecht mitten auf einer Olivenplantage. Jetzt stellt sich nur die Frage, wo wir unser Mobil morgen parken, während wir mit dem Boot den Gardasee unsicher machen. Aber das ist ja ein Zukunftsproblem..