Bevor unsere Reise heute weiter geht, steht endlich die schon viel besprochene Bootsfahrt an. Zunächst folgt aber eine ganz andere Herausforderung. Zwar haben wir gestern einen hervorragenden Platz auf dem Campingplatz – direkt am See – bekommen, allerdings ist dieser in der letzten Ecke des Platzes gelegen. Mit unserem sieben Meter langen Wohnmobil sind wir auf die Hilfe der anderen Bewohner unser “Straße” angewiesen. Diese müssen ihre Autos nämlich mal kurz wegfahren, damit wir überhaupt aus unserem Platz rauskommen. Das klappt aber erstaunlich gut.
Nachdem wir den Campingplatz verlassen haben, machen wir uns auf die kurze Reise zu einem Parkplatz in der Nähe der Bootstation. Weil mit den Italienern vor um 10 eigentlich nicht zu rechnen ist, und die deutsche eh nur auf ihren Parzellen auf dem Campingplatz bleiben, finden wir um 9:30 noch ganz bequem zwei nebeneinanderliegende Parkplätze die wir also für uns beanspruchen können. Das Wohnmobil ragt nach hinten zwar über den kompletten Grünstreifen, bis an die Seite der Straße – aber eben auch nicht drüber hinaus. Passt also.
Nachdem uns in einer halben Stunde alle nautischen Besonderheiten des Gardasees – und sonstige Regeln erklärt werden, laufen wir runter zum Steg, wo zwei Mitarbeiter mit unserem Boot schon auf uns warten. Nach einer kurzen Einweisung (Hier vorwärts, dort rückwärts) verlassen und die beiden über den Wasserweg und wir fahren los. Zu dem Zeitpunkt ist Theo schon weg. Das Schaukeln des Bootes hat während der kurzen Zeit schon gereicht, um ihn ins Land der Träume zu schicken.

Sein Platz für die restliche Reisezeit ist also gefunden. Überraschend ist zunächst der doch ziemlich erhebliche Wellengang auf dem See. Ist am Ende eben doch nicht zu vergleichen mit einem “normalen” See. Laut der Mitarbeiterin sollte der Wind (der für den morgen wohl typisch ist) aber spätestens nach einer Stunde wieder aufhören. Wir lassen uns davon aber nicht entmutigen, am Ende muss man ja nur noch etwas mehr Gas geben, und schon sind die Wellen kein Problem mehr. Erstaunlich ist außerdem, dass man hier durchaus Leistungsstarke Boote ohne Führerschein fahren darf. Während in Deutschland bei 15 PS Schluss ist, fahren wir hier mit 40 PS über den See. Die Frage wäre aber auch, ob 15 PS bei dem Wasser reichen würden um vorwärts zu kommen.
Wir fahren einmal quer durch die Bucht, die wir gestern noch aus dem Wohnmobil betrachten konnten. Unser erstes Ziel ist ein Schloss, genau gegenüberliegend von unserem Startpunkt. Die Fahrt dauert circa 25 Minuten. Erstaunlicher Weise sind wir nicht die einzigen Besucher hier vor Ort, sondern es werden Touristen aus allen Ecken des Sees zumindest einmal vorbei chauffiert. Aber es lohnt sich ja auch.

Eigentlich war unser Plan nun Saló (wir haben berichtet) von der Wasserseite zu bestaunen. Allerdings findet hier heute eine Segelregatta statt, sodass der Wasserweg für Touristen gesperrt ist. Das ist aber nicht weiter tragisch. Wir verbringen den restlichen Vormittag auf dem Wasser, bevor wir das Boot zu Mittagszeit dann unbeschadet wieder zurück geben. Auch unser Wohnmobil steht ebenfalls unbeschadet noch immer auf seinem zugeteilten Parkplatz. Alle anderen Plätze sind nun auch komplett voll. Aber das stört uns ja nun nicht mehr.
Wir machen uns jetzt auf den Weg nach Verona, was wir uns dann morgen anschauen wollen. Mittlerweile haben sich die Temperaturen auf sportliche 35 Grad erhöht. Das ist natürlich auch zum Schlafen nicht unbedingt die angenehmste Temperatur. Zumindest für heute Abend gibt es aber Hoffnung:
