Die erste Nacht in Italien war super. Theo ist zwar zwei mal aus dem Bett gefallen, aber sonst haben alle gut geschlafen. Die Sicht auf die Berge sieht heute etwas anders aus als gestern Abend:

Schon kurz nach dem Aufstehen erwarten uns frische Brötchen vor unserer Tür. Also können wir direkt in unserem Wohnzimmer mit einem gemütlichen Frühstück starten – noch vor dem Zähne putzen. Das ist ein Service den es in Dallgow ruhig auch ab und zu mal geben könnte.

Unser Plan für heute sieht gar nichts vor. Das Wetter kündigt sich sowieso als regnerisch an, und so haben wir erst gar keine großen Pläne geschmiedet. Das Gelände des Bauernhofes muss sowieso noch erkundet werden, und vor allem geschaut werden, wie viele Tiere wir finden werden. Und so verwandelt sich unser Wohnzimmer erst mal in eine große Spielfläche, bevor wir dann ganz in Ruhe in den Tag starten.

Und so sieht unser Tag dann auch aus.

Am Vormittag erkunden wir den Hof und lernen eine Berliner Familie kennen, die auch hier Urlaub macht. Immer wieder regnet es ein bisschen und gegen Mittag machen wir uns erstmal trocken und fahren in das nächste Tal zu einem größeren Supermarkt. Dabei kommen wir auch am Karersee vorbei und sind erstaunt, dass er selbst heute in der trüben Wetterbrühe noch leuchtend türkis aussieht. Nur das Bergpanorama fehlt. Die Touristen sind trotzdem in der gleiche Masse da. 

Über die kurvige Passstraße und durch die Wolken erreichen wir den Supermarkt. Auch hier ist es so unglaublich voll. Aber wir bekommen alles was wir brauchen. Wir hatten auf dem Weg auch Südtirol verlassen und befinden uns in Trentino – hier ist deutsch wieder eine Fremdsprache und so bemühen wir den Übersetzer für den Einkauf an der Fleischtheke.

Zurück im Appartement kochen wir uns eine leckere Bolognese und machen im Anschluss eine ausgedehnte Wohnzimmer-Spielpause. Die Sitzbank wird zum Schiff, Theo zum Kapitän, Lotti zum Matrosen und ich zum Kind. 

Als alle genug haben und die Regenjacken halbwegs trocken sind gehen wir wieder raus. Grad regnet es auch nicht. Lotti und Theo nehmen sich zwei fahrbare Untersetzer und wir erkunden die Gegend. 

Zum Abschluss des Tages fand dann endlich noch die groß erwartete Fütterung der Tiere statt. Kurz vor Beginn schmeißt Bauer Bernd noch kurz den Rasenmäher an, und mäht ein paar Quadratmeter Wiese: Futter für die Kühe.

Wir beginnen aber bei den Küken, die noch im Stall wohnen, und noch nicht raus dürfen.  Danach sind die drei Monate alten Hühner im Gehege daneben dran. Hier durften die Kinder erstmal nur gucken. Den zwei riesigen Hasen hat der Sohn des Bauern dann ein Brötchen, frisches Heu und ein paar Pellets in den Stall gegeben. Dann wurde dass Futter für die draußen Tiere vorbereitet. Lotti durfte die Brötchen für die Schweine tragen. 

Die Kühe warteten schon muhend am Zaun und haben sich direkt auf das frische Gras gestürzt. Der Esel und das Pony, die sich das Gehege mit ihnen teilen standen nur an der Seite und mussten zugucken. Auch die Zwergziege wird nicht gefüttert und wir gehen direkt hoch zu den zwei Schweinen. Auch diese sind schon voller froher Erwartung und grunzen und quicken und stellen sich sogar am Zaun auf. Lotti darf die Brötchen noch in den Futtereimer umfüllen und Bernd gibt alles rüber. 

Auf dem Weg zurück zum Hof werden die Kühe noch auf die Weide der Ziege geschickt um über Nacht etwas frischeres Grün zu knabbern. Zuviel ist aber wohl nicht gut für den Geschmack der Milch. Aber grad die Kälbchen mögen den jungen Klee. Daher nur über Nacht.

Zum Abschluss sind noch die Hühner dran. Jedes Kind darf eine Eierklappe öffnen. 6 Eier finden sie zusammen – 12 Hennen gibt es. Die ältesten werden im Herbst geschlachtet und die jungen Hühner, die jetzt noch 3 Monate sind dürfen dann in den Außenstall. 

Die Fütterung endetet etwas abrupt, weil Theo die Gruppe verlassen hatte und aus Richtung Spielplatz geschrien hat als wäre wer weiß was passiert…er wollte aber nur angeschaukelt werden und wollte auf sich aufmerksam machen.

Zum Ende des Tages hängen wir die nassen Jacken noch in die Lounge, weil hier der Kamin angemacht wurde. Die Kinder bekommen noch das restliche Brötchen vom Frühstück und dann ist es auch schon Schlafenszeit.

Mal schauen ob wir morgen die Berge wiedersehen.