Selje

Unser Plan heute sieht vor, das Kloster in Selje zu besuchen, welches wohl das erste Kloster Norwegens ist. Eine Fähre soll einen in einer 20 minütigen Fahrt über den Fjord auf die kleine Insel bringen, auf der die alten Ruinen stehen. Nachdem wir den Campingplatz verlassen, suchen wir die Touristeninfo des Ortes, um uns zu informieren wann und wo das Schiff denn losfährt. Eine Info bekommen wir nicht direkt, denn es gibt keine Mitarbeiter in der Information, dafür aber ein Aushang “Fahrten zum Kloster nur samstags um 12:00”. Es ist weder Samstag noch 12:00 Uhr als wir vor dem Aushang stehen. Der Plan ist also gescheitert.

Wettermäßig ist es heute so lala. Ab und zu regnet es, aber dafür kommen auch von Zeit zu Zeit mal ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Für uns bedeutet die verpasste Gelegenheit mit dem Boot zum Kloster zu kommen, aber immerhin dass wir etwas Zeit haben, die Gegend mit der Drohne zu erkunden. Und was es für Bilder gibt. Das Titelbild oben ist auch eines. Es ist gleichzeitig ein kleines Suchbild. Für denjenigen, der auf dem Bild oben Karlson entdeckt, wartet bei uns eine Portion Anerkennung dafür.

Auf der Fahrt

Nachdem wir uns Selje auch von oben noch angeschaut haben, machen wir uns auf den Weg zum heutigen Ziel, dem Geirangerfjord. Angeblich einer der schönsten Fjorde weltweit. Wir waren sogar schoneinmal dort. Mit der AIDAluna waren wir bei schönstem Sonnenschein im Fjord. Heute planen wir, ihn von der Landseite aus zu besuchen. Bis dorthin sind es allerdings noch gut 250 Kilometer.

Die Straßen führen uns wieder einmal durch viele wunderschöne Täler und über viele hohe Berge.
Einen weiten Teil der Strecke fahren wir neben dem Strynvatnet. Ein wirklich toller Gletschersee, an dessen Ufer sich die Straße langschlängelt.

Etwas später stehen wir mit einem Haufen Asiaten vor dem Jostedal Nationalpark Center um uns Informationen für die nächsten Tage zu beschaffen. Ab hier wird dann der Weg immer abenteuerlicher. Am Ende schaffen wir es zum ersten Mal mit Karlson auf über 1000 Meter Höhe.

Es liegt sogar Schnee neben der Straße. Natürlich nicht flächendeckend, aber ein paar weiße Teppiche sind noch übrig vom letzten Jahr. Viel gruseliger als der Schnee, sind aber die Tunnel, durch die wir heute müssen. Nicht nur wegen der Länge von über 5 Kilometern, sondern vor allem wegen der Enge. Auch die Beleuchtung der Röhren lässt mittlerweile sehr zu wünschen übrig. Für die paar Autos am Tag, so ist man wohl der Meinung, reichen auch ein paar Funzeln an der Decke. Das ist aber noch immer nicht das Schlimmste. Nach circa 3 Kilometern in einer dunklen Röhre erkennen wir in der Ferne auf einmal ein grünes Licht schimmern mit einem großen Schild “Achtung Tor”. Insofern können wir ganz zufrieden sein, dass das Licht grün leuchtet, weil das wohl bedeutet, dass das Tor offen ist. Die Frage ist allerdings, was geschehen soll, wenn das Tor zu ist. Die Straße ist an dieser Stelle so eng, dass umdrehen schlicht unmöglich ist. Nicht nur für uns, auch für kleine Autos. Stehenbleiben ist eigentlich auch keine Option, denn belüftet sind die Tunnel natürlich nicht, und so macht “Fenster öffnen” oder dergleichen schonmal gar keinen Sinn. Wir sind ganz froh, dass wir nicht rausgefunden haben, in welchen Fällen die Tore geschlossen werden, und was passieren soll, wenn es soweit ist. Aber wir müssen ja auch wieder zurück – morgen dann 🙂
Wenn man es durch die Tunnel schafft, wird man allerdings belohnt mit einer Aussicht.

Auch diese Sicht wird präsentiert von der Drohne.

Geiranger-Fjord

Irgendwann ist die Fahrt dann aber doch geschafft und wir erreichen unser Ziel. Wenigstens fast. Zwischen uns und dem Campingplatz liegen nur noch 3 Kilometer mit 10% Gefälle. Aber natürlich ist auch das für Karlson kein Problem.

Warum sich das alles lohnt? Das ist die Aussicht aus unserem “Schlafzimmerfenster” heute Nacht:

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrages, und das überrascht jetzt vielleicht, regnet es übrigens.